24-Stunden-Übung trotz schlechtem Wetter wieder ein Spaß

Am Wochenende des 17. und 18. September führte die Gesamtjugend des Marktes Wendelstein ihre 24-Stunden-Übung durch, an der etwa 30 Jugendliche aus den Ortsteilen Groß- und Kleinschwarzenlohe, Raubersried, Röthenbach b. St.W., Sperberslohe und Wendelstein teilnahmen. Wie bei einer Berufsfeuerwehr wurde dem Tag durch Übungen und Unterrichten Struktur gegeben, die immer wieder von Einsätzen unterbrochen wurde. In diesem Jahr traf man sich in Kleinschwarzenlohe. Dort konnte die Rangauhalle, die sich in direkter Nachbarschaft zur Feuerwehr befindet, genutzt werden.

Morgens ging es um 9 Uhr in Kleinschwarzenlohe los. Nachdem man sich in der Rangauhalle eingerichtet hatte, wurden die Jugendlichen auf fünf Fahrzeuge, die von fünf verschiedenen Feuerwehren bereitgestellt wurden, eingeteilt. Damit im Falle eines Einsatzes die Materialien schnell gefunden werden, fand eine Geräteübernahme und Fahrzeugkunde statt. Hierbei erklärten die Jugendwarte und -betreuer, die als Gruppenführer und Maschinisten fungierten, Eigenheiten und die Geräte auf ihrem Fahrzeug. Um halb elf stärkten sich alle mit einer Brotzeit und warteten auf den ersten Unterricht des Tages. Doch zu diesem kam es nicht! Kurz vor Beginn wurde Alarm ausgelöst und der erste Einsatz des Tages sollte den Übenden gleich einiges abverlangen. Am Wendelsteiner Wernloch hatte eine Party kein gutes Ende genommen. Ein Lagerfeuer musste mittels Kübelspritzen abgelöscht werden und es galt mehrere Verletzte zu finden und zu versorgen. Um das Szenario zu meistern, war extra der Wendelsteiner Rüstwagen (der während die Jugendlichen zugange waren, zu einem Realeinsatz abgerufen wurde) angerückt, damit Wathosen und ein Schlauchboot zur Verfügung standen. Da man das Wernloch nicht mit Autos erreicht, mussten alle benötigten Materialien über einen halben Kilometer durch den Wald getragen werden. Dass dies keine Übungskünstlichkeit ist, beweisen einige Einsätze, bei denen die Feuerwehr im Wernloch Menschen zur Hilfe kommen musste. Pünktlich zum Mittagessen war man wieder in Kleinschwarzenlohe.

Nachdem man sich den Kaiserschmarrn hatte schmecken lassen, ging es nach Raubersried. Dort wurde man in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe besuchte den Bauernhof der Familie Böhm, die andere den der Familie Zwingel. Vor Ort wurde man auf die verschiedenen Gefahren hingewiesen und dies sind bei einem landwirtschaftlichen Betrieb nicht gerade wenige. Aufmerksam lauschte man den Ausführungen und ließ sich auch durch die Stallungen führen. Auf dem Rückweg wurde zum zweiten Mal Alarm ausgelöst. In der Nähe des Waldspielplatzes an der Sorger Kanalbrücke hatte sich ein Mann im Wald verirrt. Nachdem auch dieser Einsatz bewältigt war, ging es zurück zum Standort.

Auf dem Dienstplan stand nun das Thema Türöffnung, dass für die Feuerwehr seit Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnt. In einem Unterricht wurde die Theorie vermittelt, ehe sich die Jugendlichen bei der Stationsausbildung in der praktischen Handhabe der Geräte beweisen konnten. Die bis zum Abendessen verbleibende Stunde konnten sich die Kids mit Spielen vertreiben.

Die leckere Lasagne wurde noch verdaut, als man um 19:05 Uhr zum Brand einer Maschinenhalle nach Raubersried gerufen wurde. Von der Ortsmitte wurde eine lange Schlauchleitung zum Brandobjekt am Ortsrand aufgebaut. Dort hieß es dann „Wasser marsch!“ und das angenommene Feuer wurde mit vielen Strahlrohren bekämpft. Nachdem man die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt hatte, galt der warmen Dusche und trockener Kleidung höchste Priorität, denn der anhaltende Dauerregen hatte allen zugesetzt. Wieder trocken, satt und zufrieden war ab 23 Uhr Nachtruhe angesagt.

Die Lichter der Rangauhalle waren gerade sieben Minuten aus, da gingen sie auch wieder an und es herrschte geschäftiges Treiben. Im Röthenbacher Gerätehaus, dass sehr bald abgerissen wird, brannte eine Garage lichterloh. Vor Ort erfuhr man, dass noch Personen in angrenzenden Räumen vermisst wurden und angenommen werden musste, dass die Hydranten am Grundstück kein Wasser brachten. So wurde schnell eine Pumpe am Alten Kanal positioniert und das Wasser zum Brandort gefördert. Zügig und diszipliniert wurde dem Feuer der Garaus gemacht. Da sich das Wetter nicht bessern wollte, war man froh zurück am Standort wieder aus der nassen Schutzkleidung zu kommen.

Es war auch der letzte Jugendliche eingeschlafen, als man um kurz vor 5 Uhr zu einer unklaren Lage nach Großschwarzenlohe gerufen wurde. In der alten Brennerei hatten sich Personen rumgetrieben, wobei eine in eine Grube gestürzt war. Flott wurde die Puppe gerettet und die Einsatzstelle ausgeleuchtet. Zurück in der Rangauhalle konnte man noch für eineinhalb Stunden bis zum Frühstück ins Reich der Träume entgleiten.

Am Morgen wurden schließlich die genutzten Räumlichkeiten aufgeräumt und geputzt, außerdem galt es dem im Gerätehaus Wendelstein hinterlassenen Berg an benutzten Schläuchen Herr zu werden. Als dann am Ende auch die Feuerwehrautos vom Dreck der letzten 24 Stunden befreit waren, konnten alle erschöpft aber eben auch glücklich die Heimreise antreten.

Herzlichen Dank an alle Unterstützer und Helfer – besonders das Küchenteam der FF Wendelstein, welches in gewohnter Weise Hervorragendes leistete – und die Gemeinde für die Nutzungserlaubnis der Rangauhalle. Die Vorfreude auf die 24-Stunden-Übung 2017 ist riesig!

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