Brennendes Wasserbett und bestens besuchte Feste bei der Feuerwehr Röthenbach St. Wolfgang

Am Freitag, den 10. März 2017 versammelten sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Röthenbach St./W. e. V. im Saal der Gaststätte „Zur Post“ zur alljährlich stattfindenden Mitgliederversammlung. Neben den aktiven Feuerwehrleuten und den Mitgliedern des Vereins konnten auch zahlreiche Ehrenmitglieder, der Administrator der Schlüsselfelder’schen Familienstiftung von Volkamer sowie der erste Bürgermeister Werner Langhans als Vertreter der Marktgemeinde Wendelstein begrüßt werden.

Michael Rösler eröffnete als 1. Vorsitzender die Versammlung und gab zunächst eine Zusammenfassung über das zurückliegende Vereinsjahr. Hier spielte das Grillfest ‚Kanal in Flammen‘ wie gewohnt eine große Rolle. Bei traumhaftem Wetter und zufriedenen Gästen war das traditionell am ersten Ferienwochenende stattfindende Open-Air-Fest ein herausragender Erfolg. Rösler befand, dass es das konsumstärkste Fest überhaupt war, seit das Kanalfest vor mehr als 20 Jahren eingeführt wurde und schnell zum größten Event im Vereinskalender avancierte. Auch der Neujahrsball ‚Tanz & Show‘ war gut besucht und wird mit einigen organisatorischen Anpassungen auch nächstes Jahr eine Wiederauflage in der Schwarzachhalle finden. Zur Kirchweih wurde bei schönem Sommerwetter der Kärwabaum schnell, gekonnt, aber vor allem sicher in die Höhe gestemmt und danach durch  den Bürgermeister das erste Fass angezapft.

Der vom 2. Vorsitzenden Tobias Buker geplante Vereinsausfug nach Kehlheim stärkte das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein, da das Programm etwas für Alt und Jung hergab. Länger anhaltende Temperaturen unter -10 Grad Celsius führten Anfang des Jahres zu einer ausreichend dicken Eisfläche und so konnte man bei herrlichem sonnigem und zudem frostigem Winterwetter eine Neuauflage von ‚Fire & Ice‘ am Ludwigskanal durchführen, das ebenfalls sehr gut besucht war. Flutlicht-Schlittschuhlaufen stand hier auf dem Programm und nachts konnte man sich am Lagerfeuer mit Glühwein wärmen. Die beiden Veranstaltungen ‚Kanal in Flammen‘ und ‚Fire & Ice‘, beide am Ludwigskanal durchgeführt, sind in der ganzen Gemeinde und im Umland sehr beliebt und verzeichnen jeweils weit mehr als 1.500 Besucher pro Veranstaltung – was in Röthenbach St. W. der an sich eher kleine Feuerwehrverein alleine stemmt. Da kommt es auf Kameradschaft und Zupacken an. Der Verein blickt damit auf ein wirtschaftlich sehr erfolgreiches Jahr zurück. Einnahmen, die hinsichtlich der zu erwartenden Ausgaben 2017 sehr willkommen sind. Man habe die letzten Jahre bei den Ausgaben bewusst gespart, um die monetären Herausforderungen des kommenden Jahres stemmen zu können, so 1. Vorsitzender Michael Rösler. Hier geht es primär um Ausgaben für das gerade im Bau befindliche neue Gerätehaus, die über den von der Marktgemeinde übernommenen Standard hinausgehen, z. B. für den Jugendraum oder die Aufbewahrung der Vereinsutensilien wie der Fahne.

Kommandant Gerhard Vater berichtete anschließend über die geleisteten Übungen und Einsätze der aktiven Wehr. Bereits am 2. Januar 2016 wurde die Wehr zu einem Zimmerbrand alarmiert, Personen seien in Gefahr. Letztlich handelte es sich kurioserweise um ein brennendes Wasserbett, wobei die eingesetzten Angrifftrupps mit schwerem Atemschutz die Situation schnell unter Kontrolle bringen und damit eine weitere Brandausbreitung verhindert werden konnte. Neben zwei schweren Verkehrsunfällen auf der Staatsstraße 2239 folgten kleinere Brände und technische Hilfeleistungen. Auffallend ist vor allem die gestiegene Anzahl an Einsätzen in denen die Feuerwehr hilflose Personen aus ihren Häusern oder Wohnungen retten musste. Um diese Aufgabe schadensarm bewältigen zu können, vervollständigte der Feuerwehrverein den Türöffnungssatz der aktiven Wehr. Insgesamt habe man eine hoch motivierte und sehr gut ausgebildete Truppe. Seit dem vergangenen Jahr ist auch die Jugendgruppe unter der Leitung von Tilo Bergmann und Tina Schröppel wieder auf beachtliche acht Feuerwehranwärtern angewachsen, was allseits als sehr erfreulich gewertet wurde, ist doch die Nachwuchsgewinnung eine zentrale Zukunftsaufgabe. Man hofft die Gruppenstärke die kommenden Jahre weiter steigern zu können, wird doch die Attraktivität der Jugendfeuerwehr nicht zuletzt durch die Modernisierung des Fuhrparks und des Gerätehausneubaus mit attraktivem Jugendraum weiter gesteigert.

Eine langfristige Bindung an den Verein und die aktive Wehr ist für die Feuerwehr von unschätzbarem Wert. Als Wertschätzung den langjährigen Mitgliedern gegenüber wurden seitens des Vereins Iris Babinsky und Anke Vater für 25 Jahre, Erwin H’Lawatschek und Hermann Schrödel für 50 Jahre und Erwin Kübler gar für 60 Jahre Vereinstreue geehrt. Auf Seite der aktiven Wehr wurden Tilo Bergmann und Tina Schröppel jeweils um einen Feuerwehrdienstgrad befördert. Frau Schröppel sowie Christian Schröppel wurden für 10 Jahre aktiven Dienst, Tobias Otte für 20 Jahre geehrt. Stefan Förtsch wurde für 25 Jahre Vereinstreue und aktiven Feuerwehrdienst geehrt – für seinen aktiven Dienst erhielt er das Silberkreuz von Bürgermeister Langhans. Für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit erhielt Werner Schröppel zunächst die Vereinsnadel mit Goldkranz. Acht Jahre lang leitete er als erster Vorsitzender den Verein und auch heute noch steht er der Vorstandschaft mit Rat und Tat zur Seite. Auch bei der Wehr ist er seit 40 Jahren u. a. als Atemschützer aktiv eingebunden und erhielt dafür das Goldkreuz.

Dominierendes Thema des Abends war der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in der Feuchter Straße und der damit einhergegangene Umzug. In seinen Grußworten bedankte sich erster Bürgermeister Werner Langhans bei allen Aktiven, ohne deren tatkräftige Unterstützung der reibungslose Umzug in das Interimsfeuerwehrhaus in der Bogenstraße sowie die Aufstellung zweier neuer Vereinsgaragen nicht möglich gewesen wäre. Zudem sei man vor allem stolz auf die Nachwuchskräfte und die gute Zusammenarbeit zwischen den Jungen und der erfahreneren Generation. Auch die Vereinsveranstaltungen seien eine gesellschaftliche Bereicherung für die Marktgemeinde. Die derzeit intensive Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Gemeinde laufe gut und man freue sich auf einen weiterhin sehr kooperativen Austausch.

Abschließend nahm erster Kommandant Gerhard Vater noch zwei Gerätschaften für die aktive Wehr entgegen. Die Firma Rudat Arbeitschutz sponserte der Feuerwehr zwei sogenannte Totmannwarner. Die kompakten Geräte werden an Atemschutzgeräten befestigt und zu Beginn eines Einsatzes aktiviert. Sollte der Atemschutzgeräteträger verunfallen und regungslos liegenbleiben, geben die Geräte ein optisches und akustisches Warnsignal ab. Der Verunfallte kann damit schnell und einfach lokalisiert werden.  Bei Feuerwehren mit Atemschutz ist diese Sicherheitsvorrichtung gängige Standardausrüstung. Durch die Gemeinde wurden bereits vier solcher Totmannwarner beschafft, mit den zwei gesponserten Geräten können nun alle sechs Atemschutzgeräte der Röthenbacher Wehr gleich sicher ausgestattet werden. Um die Sicherheit der Feuerwehrleute im Einsatz weiterhin zu verbessern, wurden vom Verein außerdem zwei Kohlenmonoxid-Warner beschafft. Der tragische Tod von sechs Jugendlichen in einer Gartenlaube in Würzburg Anfang des Jahres ist nur eines von zahlreichen Beispielen, wie tödlich unsicht- und unriechbare Kohlenmonoxid-Ansammlungen sein können. Zum Schutz der Einsatzkräfte vor der unbemerkten Exposition von Kohlenmonoxid werden die Geräte ab sofort vom Gruppenführer getragen. Die Gefahr kann damit frühzeitig erkannt und nötige Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Sichtlich froh über die mit 47 Mitgliedern gut besuchte Generalversammlung und konstruktiven Gedankenaustausch schloss Vorsitzender Rösler die Versammlung im Brunner-Saal.

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