Zur Ausbildung des Feuerwehrnachwuchses gehören – ganz im Sinn des Spruchs „Früh übt sich“ – neben Übungen und Belehrungen auch bereits fachliche Prüfungen. Eine dieser Prüfungen stand jetzt für acht Jungfeuerwehrleute der Ortswehren Großschwarzenlohe, Kleinschwarzenlohe, Röthenbach St.Wolfgang und Wendelstein mit dem Bayerischen Jugendleistungsabzeichen an. Dank der guten Vorbereitung bestanden alle Jugendlichen – zwei Mädchen und sechs Jungen – die Leistungsprüfung mit Einzel- und Truppaufgaben erfolgreich.

Das bayerische Jugendleistungsabzeichen ist neben dem deutschen Jugendleistungsabzeichen und dem jährlichen Wissenstest eine der Hauptprüfungen in der Ausbildungszeit der Jugendfeuerwehr. Nach intensiver Vorbereitung stellten sich jetzt insgesamt acht Jugendliche aus vier Ortswehren der Marktgemeinde dieser Aufgabe. Unter den Augen der Prüfer hatten sie mehrere Aufgaben im Rahmen vorgegebener Zeit zu absolvieren. Die Prüfung teilte sich in drei Abschnitte auf mit einer schriftlich-theoretischen Wissensprüfung und jeweils fünf Aufgaben als Einzelperson und zu zweit als Einsatztrupp.

Bei den Einzelprüfungen war gefordert, Standardknoten wie etwa den Halbschlag oder einen Rettungsknoten am Gerät bzw. am eigenen Feuerwehrkameraden anzulegen, bestimmte Gerätschaften ihrem Einsatzbereich in der Feuerwehr mit Erläuterung zuzuordnen oder eine Förderschlauch- und eine Saugschlauchleitung zu kuppeln. Bei den Truppübungen galt es einen Löschangriff richtig aufzubauen, mit der Kübelspritze ein Wassereimer zielgenau zu treffen und weitere feuerwehrtechnische Aufgaben. Die acht Jugendlichen hatten sich in den Tagen vor der Prüfung gut darauf vorbereitet und absolvierten alle Aufgaben problemlos.

Lob und Dank für Feuerwehrnachwuchs

Ein interessierter Beobachter im Hintergrund war auch 1. Bürgermeister Werner Langhans, der sich in seinem Grußwort von den Leistungen des Feuerwehrnachwuchses beeindruckt zeigte und allen Jugendlichen für ihre Bereitschaft dankte, sich schon jetzt für die Feuerwehr und damit später auch im Not- und Einsatzfall für ihre Mitmenschen zu engagieren. Auch die Prüfer mit Kreisbrandmeister und Kommandant Christian Mederer, Kreisbrandmeister Matthias Hiltner sowie die zuständigen Gesamtjugendwarte gratulierten nach Abschluss der praktischen Aufgaben und des Theorietests den Jungfeuerwehrlern zu ihrem Leistungsabzeichen.

Ein Dank galt zudem Thilo Bergmann als Gesamtjugendwart aller Ortswehren in der Gemeinde und den Jugendwarten der einzelnen Ortwehren für die gute Vorbereitungsarbeit mit den Prüfungsteilnehmern. Von der Feuerwehr Großschwarzenlohe trat Fathi Kütükcü zur Leistungsabzeichen-Prüfung an und aus Kleinschwarzenlohe Tim Hauffenmeyer und Paul Nestmeyer. Von der Röthenbacher Wehr nahmen Jonas Günther und Johannes Stadick teil und von der Feuerwehr Wendelstein Sandra und Tanja Heider sowie Luca Oedt. Alle acht Teilnehmer erhielten mit der Gratulation zusammen bei den Dankworten auch ihr Leistungsabzeichen.

 

Jugendliche der Feuerwehren Groß- und Kleinschwarzenlohe, Raubersried, Röthenbach b. St. W. sowie Wendelstein waren heute im Rahmen der Gesamtjugend Markt Wendelstein zu Besuch auf der Feuerwache 4 der Berufsfeuerwehr Nürnberg in der Nähe des Hafens.

Im Hof der Wache wurden wir von Rene Bittner von der 1. Wachabteilung empfangen, der uns engagiert und launig über das gesamte Gelände führte. Er begann die Führungen mit Ausführungen zu Strukturen und zum Tagesablauf der Berufsfeuerwehr sowie der Gliederung der großen Feuerwache. Im Inneren ging es zuerst in die Wachzentrale, von der aus nicht nur die Zugangskontrolle zur Wache und der Dienstbetrieb geregelt werden, sondern in der auch Brandmeldeanlagen auflaufen und die sogenannte FeuDu gesteuert wird, mit deren Hilfe grüne Wellen für den ausrückenden Löschzug geschaltet werden können. Ebenfalls bildet der Raum eine Rückfallebene für die Integrierte Leitstelle, die sich auch auf dem Gelände der Wache 4 befindet.  Weiter ging es zu den Ruhe- und Sozialräumen der Wachmannschaft. Hier durfte natürlich eine Vorführung der legendären Rutschstangen nicht fehlen. In der Küche, in der sich die Feuerwehrleute selbstverpflegen, erfuhren wir augenzwinkernd von der Obsession für Schweinefleisch, welches bestenfalls in jedem Gericht enthalten sein sollte. Weiter ging es in die Atemschutzübungsstrecke in welcher gerade der Lehrgangsabschluss von freiwilligen Feuerwehrleuten aus dem Nürnberger Stadtgebiet stattfand. Dort war nicht nur ein PKW-Unfall dargestellt, sondern es gab auch einen mehrstöckigen Gitterkäfig, der aktuell dem Aufbau eines Studentenwohnheims nachempfunden ist und in dem in völliger Dunkelheit gearbeitet werden muss. Auch ein umfangreich ausgestatteter Fitnessraum ist dort zu finden. Angeschlossen an diesen Trakt ist die Atemschutzwerkstatt, die sich um alle Atemschutzgeräte der fünf Berufsfeuerwehren und 18 Freiwilligen Feuerwehren der Stadt kümmert. Mehr als viertausend Pressluftatmer werden dort im Jahr geprüft und befüllt. Vorbei an der KFZ-Werkstatt ging es zur Brandübungsanlage, in welcher Kameraden aus Erlangen den Innenangriff trainierten. In diesem Containerbau können Brandereignisse, wie beispielsweise ein Küchen- oder Werkstattbrand, realitätsnah dargestellt werden. Im äußersten Eck des Geländes gibt es die Möglichkeit das Erden von U- und Straßenbahn zu üben. Nächste Station war die Fahrzeughalle. Rene führte uns dort eines der neuen Hilfeleistungslöschfahrzeuge und den Gerätewagen Atemschutz/Wasserrettung, auf dem er an diesem Tag eingeteilt war, en détail vor. Letzte Station war das Tauchbecken, welches sich im Turm der Wache befindet. Hier können die Taucher der Berufsfeuerwehr auch in den Wintermonaten üben. Nach zweieinhalb Stunden ging es zufrieden und beladen mit vielen Eindrücken wieder gen Heimat.

 

Im Rahmen einer Gruppenübung konnte Marcel Rudat, Inhaber der Firma Rudat Arbeitsschutz aus Nürnberg, der Freiwilligen Feuerwehr Röthenbach b. St. W. zwei Spenden überreichen – und das ist nicht das erste Mal, dass sich das Unternehmen engagiert.

Dieses Mal konnten sich vor allem die Jüngsten freuen. Für die Mitglieder der Röthenbacher Jugendfeuerwehr gab es schicke neue T-Shirts mit Brust- und Rückenbedruckung, bei deren Gestaltung sie selbst mitwirken konnten. Das Team der Brandschutzerziehung, welches jährlich die örtliche Grundschule und den Kindergarten besucht, um dort den Kindern das richtige Verhalten im Ernstfall zu vermitteln, erhielt einen speziellen Schlauchtragekorb. In diesem sind drei D-Schläuche, drei D-Hohlstrahlrohre und ein Verteiler untergebracht. Der Großbuchstabe D steht im Feuerwehr-Jargon dafür, dass das Material der kleinsten Kategorie zu zuordnen ist. In der Brandschutzerziehung ist dies praktisch, denn so müssen die Kinder, wenn sie spritzen möchten, nicht das Gewicht der großen Schläuche halten. Dass das Material gut ankommt, zeigte sich bereits in diesem Jahr beim Besuch der Grundschule, wo es erstmals verwendet wurde und Augen zum Leuchten brachte.

Bei Rudat Arbeitsschutz handelt es sich um einen Wiederholungstäter, was die Unterstützung der Röthenbacher Feuerwehr betrifft. So konnten die Kommandanten erst im März zwei Totmannwarner dankbar entgegennehmen. Dieses kleine Gerät trägt ein jeder Atemschutzgeräteträger mit sich. Hat er einen Unfall und kann sich nicht mehr bewegen, so ertönt ein sehr lauter und durchdringender Alarmton, mithilfe dessen seine Kameraden ihn auch bei „Null-Sicht“ finden und retten können. Ein weiterer Baustein für die Sicherheit der Truppe, aber auch aller Röthenbacher, war die Spende eines Automatisierten Externen Defibrillators, kurz AED oder Defi genannt. Dieser fährt auf dem neuen Löschgruppenfahrzeug mit zum Einsatz und kann bei Herzrhythmusstörungen lebensrettend sein. Aufgrund seiner Bauart lässt sich das Gerät besonders einfach bedienen. Die Feuerwehr bedankt sich für die großzügigen Zuwendungen, die nicht nur den Einsatzkräften, sondern der gesamten Bevölkerung zu Gute kommen!

 

Ein Highlight im Kalender der Jugendfeuerwehren im Markt Wendelstein ist die gemeinsame 24-Stunden-Übung, die in diesem Jahr am letzten Wochenende der Sommerferien stattfand. Ein spannendes Wochenende voller Übungen und fiktiver Einsätze wartete auf die 25 Jugendlichen aus vier Ortswehren und deren Betreuerteam.

Als perfekte Herberge diente erneut die Rangauhalle in Kleinschwarzenlohe, in deren Küche das Team der Wendelsteiner Feldküche zaubern konnte. Nachdem die Jugendlichen ihre Feldbetten aufgebaut hatten, begann um neun Uhr der Tag wie bei einer Berufsfeuerwehr. Es erfolgte die Einteilung auf die Fahrzeuge und die Kontrolle der Gerätschaften. Als man sich mit dem Material vertraut gemacht hatte, konnte man sich mit einer Brotzeit stärken. Die Pause wurde vom ersten Alarm des Tages jäh unterbrochen. In Raubersried brannte zwischen der Rosengartenstraße und Am Bühl ein Acker! Mit allen fünf Fahrzeugen rückte die Gesamtjugendfeuerwehr aus. Als man Raubersried erreichte, heulte die Sirene und alle wussten: Jetzt wird’s ernst! Während über die Rosengartenstraße eine Schlauchleitung verlegt wurde, pendelten über die Straße Am Bühl die Landwirte mit ihren Vakuumfässern um Löschwasser heranzubringen. In der Ortsmitte war hierfür ein Faltbehälter aufgebaut worden, aus dem das Wasser für die Fässer entnommen werden konnte. Im Ernstfall können die Raubersrieder Bauern so aufsummiert 35.000 Liter Löschwasser auf einmal mobilisieren. Während man dem Feuer zu Leibe rückte, ereignete sich auf einem Hof auch noch ein Unfall mit einer landwirtschaftlichen Maschine. Auch hier konnte die Jugendfeuerwehr schnell und professionell helfen. Kurz vor zwölf Uhr war das Feuer gelöscht und man begann damit Schläuche und Fahrzeuge zu reinigen. Zurück in Kleinschwarzenlohe wartete bereits das Mittagessen, dass man sich redlich verdient hatte. Weiter ging es mit einem Übungsblock. Aufgeteilt in Kleingruppen beschäftigte man sich mit dem Thema Leitern und trainierte das Saugleitungskuppeln. Noch vor dem Ende der Übung wurde man erneut zu einem Einsatz gerufen. In einer Landmaschinenhalle in der Rangaustraße war es zu einem Unfall und einem Brand gekommen. Mit der Wärmebildkamera wurde die große Halle durchsucht und die vermisste Person schließlich gerettet, während draußen mehrere Strahlrohrstrecken aufgebaut wurden.

Am späten Nachmittag stand Formalausbildung auf dem Übungsplan. Da Ordnung auch bei der Feuerwehr eine große Rolle spielt, übte man das Antreten und gemeinsame Marschieren, um auch in der Öffentlichkeit ein gutes Bild abzugeben. Nachdem man die leckeren selbstgemachten Cheeseburger zum Abendessen verdrückt hatte, war Freizeit angesagt. Doch auch diese währte nicht lange. Kurz nach 19 Uhr wurde die Gesamtjugend in die Alte Salzstraße nach Röthenbach gerufen. Dort saß ein Arbeiter in einem Schacht fest, da ihm „böse Buben“ die Leiter stibitzt hatten. Nachdem die Einsatzstelle ausgeleuchtet war, gelang die Rettung sehr schnell. Parallel zu diesem Einsatz wurden zwei Löschgruppenfahrzeuge in die Föhrenstraße alarmiert. Auf einem nahen Waldweg waren ein Radfahrer und ein Fußgänger kollidiert und es galt Erste Hilfe zu leisten. Nach der medizinischen Versorgung wurde eine verletzte Person noch zur nahen Straße transportiert. Der restliche Abend stand dann wieder zur freien Verfügung bis um 22 Uhr die Lichter in der Rangauhalle ausgingen, um schon bald wieder anzugehen. Um 22:39 Uhr ging es mit Blaulicht in den Schaftnacher Weg nach Großschwarzenlohe. Ein Forstarbeiter war am Abend nicht heimgekommen und wurde im Wald vermisst. Nachdem die Suche mit der Wärmebildkamera begann, konnte der Gesuchte eingeklemmt unter einem Baum gefunden werden. Die nicht gerade einfache Rettung gelang den Jugendlichen problemlos. Um kurz nach Mitternacht konnte dann der verpasste Schlaf nachgeholt werden. Um halb sechs Uhr morgens war allerdings die Nacht vorbei! Alle mussten raus aus den warmen Betten und auch der Rüstwagen der Feuerwehr Wendelstein fuhr die Einsatzstelle an. In den Gibitzen hatten sich zwei Autofahrer ein illegales Rennen geliefert und einen Unfall gebaut. Während eine Person getürmt war, war der andere Fahrer in seinem VW-Golf eingeklemmt. Mit schwerem technischen Gerät schritten die Jugendlichen ans Werk. Man entschied sich für eine Tunnelrettung. Hierfür wurde mit dem hydraulischen Rettungssatz die Heckklappe und ein Teil des Daches entfernt, ehe der Verletzte mittels des Spineboards achsengerecht aus dem Auto geholt werden konnte. Der geflüchtete Fahrer konnte am nahen Gymnasium gefunden werden. Als alle Arbeiten beendet waren, ging die Sonne bereits über Wendelstein auf. Zurück in der Rangauhalle wurde man vom Duft von Eiern und Speck empfangen. Abschließend galt es die Halle und die Fahrzeuge zu reinigen, bevor alle erschöpft aber glücklich den Heimweg antreten konnten. Man freut sich schon auf das nächste Mal! Herzliches Dankeschön an alle Unterstützer!

 

Gesamtjugendfeuerwehr Wendelstein zu Gast in der polnischen Partnergemeinde Żukowo

Im Rahmen ihres gemeinsamen Pfingstausfluges erlebten die Jugendlichen aus sechs verschiedenen Feuerwehren des Marktes Wendelstein eine unvergessliche Woche in der polnischen Partnergemeinde Żukowo. Neben vielen Impressionen konnten die Jugendlichen auch viele neue Freunde gewinnen – Völkerverständigung im besten Sinne!

Traditionell unternimmt die Gesamtjugend einen gemeinsamen Pfingstausflug, doch heuer war dieser aufgrund der Reisedauer und Entfernung etwas Besonderes. Ziel war Wendelsteins Partnergemeinde Żukowo in Pommern. Nach langer Zugfahrt erreichten die Jugendlichen und deren Betreuer die Kleinstadt in der Nähe Danzigs. Als Schlafquartier konnte das niegelnagelneue Feuerwehrhaus des Ortes bezogen werden. Die polnischen Gastgeber hatten sich auch ein Programm für die nächsten Tage ausgedacht, dass keinen Wunsch offenließ. Am Pfingstsonntag besuchte man einen Feuerwehrwettkampf in einem Ortsteil Żukowos. Unter den Augen sehr vieler Zuschauer wurde unter anderem ein Löschangriff mit zwei Rohren vorgetragen, bei dem die Geschwindigkeit im Fokus stand. Die polnischen Gruppen, darunter nicht nur Jugendfeuerwehren, sondern auch Erwachsene und sogar ein Team der Berufsfeuerwehr, kämpften um jede Sekunde. Einige Teilnehmer wurden dabei mitunter sehr nass, da der Maschinist an der Pumpe bereits Vollgas gab, ehe so mancher Schlauch richtig angekuppelt war. Auch eine Gruppe der Wendelsteiner Gesamtjugend konnte sich beim Löschangriff beweisen und gab sich keine Blöße. Der mittlerweile einsetzende Starkregen tat der Freude keinen Abbruch, als man einen Pokal für die Teilnahme entgegennehmen konnte. Die für den Wettbewerb aufgebauten Faltbehälter wurden dazu genutzt, manchen ein unfreiwilliges Bad zu gönnen. So war das Eis zwischen polnischer und deutscher Jugend schnell gebrochen. Zurück im Feuerwehrhaus Żukowo gab es nicht nur für alle Jugendlichen gemeinsame T-Shirts, sondern auch fränkische Bratwürste vom Grill. Dass die Ochotnicża Straz Pożarna, wie man die Freiwillige Feuerwehr auf Polnisch bezeichnet, in Żukowo keine verschlafene Dorfwehr ist, zeigte sich daran, dass die polnischen Kameraden das Essen zweimal wegen Einsätzen verlassen mussten. Es waren bereits der dritte und vierte an jenem Sonntag. Da in der Nähe der Wache ein gefüllter Faltbehälter gefunden wurde, wiederholte sich die Prozedur vom Nachmittag. Alle polnischen und deutschen Jugendlichen, wie auch deren Betreuer überstanden den Abend nicht in trockener Kleidung.

Das Freilichtmuseum in Szymbark besuchte man am Pfingstmontag. Neben einem auf dem Kopf stehenden Haus, verschiedenen für die Region typischen Hütten, gab es auch das längste mit der Hand geschnittene Brett der Welt zu bewundern. Mit einem Pferdegespann ging es zur höchsten Erhebung der Kaschubei. Vom dortigen Aussichtsturm konnte man den Blick über die schöne Landschaft schweifen lassen. Zurück in Żukowo war man Gast im Rathaus ehe es am Abend zu einem Grillplatz in einer der Flussschleifen der Radunia ging. Bei einer Spieleolympiade und am Lagerfeuer vertieften polnische und deutsche Jugendliche ihre Freundschaften. Am Dienstag stand das nahe Danzig auf dem Programm. Nach einer Führung durch die Straßen der Stadt und hinauf auf den Turm der Marienkirche besuchten die Wendelsteiner das Europäische Zentrum der Solidarität, wo man über die Ereignisse die sich am berühmten Werfttor 2 abspielten, informiert wurde. Beladen mit vielen Eindrücken ließ man den Abend mit einem Besuch des Volkswagen-Museums samt Grillen in einem Ortsteil Żukowos ausklingen.

Am nächsten Tag ging es in ein Technikmuseum. Die wilde Fahrt mit einem Kettenfahrzeug durchs Gelände, stellte so manche Achterbahn in den Schatten und war das Highlight. Am Abend bewunderte man die frisch renovierte Kirche der Partnergemeinde, durch die der örtliche Priester führte. Mit dem Zug ging es am Donnerstag in die Hafenstadt Gydina. Ein paar Unerschrockene wagten gar den Sprung in die kalten Wogen der Ostsee. Da der letzte Abend in Żukowo gekommen war, war es nun an den deutschen Jugendlichen, eine Spieleolympiade für ihre polnischen Gastgeber auszurichten. Die erdachten Spiele kamen nicht nur bei den Kids gut an, auch der ein oder andere Erwachsene prüfte sein Geschick. Als es draußen dunkel wurde, gingen auch die Lichter in der Fahrzeughalle aus. Die Blaulichter der Feuerwehrautos sorgten für Discoatmosphäre, sodass bis tief in die Nacht getanzt werden konnte. Am Freitagmorgen ging es sehr früh zum Danziger Bahnhof – müde aber rundum glücklich bestiegen alle den Zug gen Heimat. Die Jugendlichen hatten nicht nur eine Partnerschaft gepflegt, sondern auch neue Freunde gefunden.

Die Gastfreundschaft mit der die Polen ihren jungen Gästen begegneten ist kaum in Worte zu fassen. Jeden Tag nahmen sich mindestens zwei von ihnen frei, um die Wendelsteiner Gruppe zu begleiten und als Helfer, Fahrer oder Dolmetscher zur Verfügung zu stehen. Ein herzliches Dankeschön an die tolle Truppe rund um Vorstand Dawid Drewa und Kommandant Ryszard Mehring! Man freut uns auf ein Wiedersehen in Wendelstein.

Der erste richtig sommerliche Tag des Jahres bot perfekte Rahmenbedingungen für die gemeinsame Monatsübung der Jugendgruppen des Marktes Wendelstein. Geübt wurde der Löschangriff und da man solch eine Übung selten trocken übersteht, war man natürlich dankbar für das perfekte Wetter. Als Übungsobjekt dienste uns die Röthenbacher Grundschule. Mit insgesamt sechs Strahlrohren wurde der fiktive Dachstuhlbrand gelöscht. Das Wasser bezogen wir aus zwei Hydranten in der Nähe. Da das Durchschnittsalter der teilnehmenden Kinder recht niedrig war – die alten Hasen der Jugendfeuerwehr übten gleichzeitig auf der Kreissportanlage für ein Abzeichen – hielt man den Schwierigkeitsgrad noch recht einfach, so dass sich alle mit der Technik und den nötigen Handgriffen vertraut machen konnten. Für einige war es ihr erster Löschaufbau nach der sogenannten „Feuerwehrdienstvorschrift 3“. Die Ausbilder freute es sehr zu sehen, dass es allen richtig Spaß machte. Aber nicht nur für die Kinder war es eine Prämiere, auch das neue Röthenbacher LF10 war das erste Mal bei einer Gesamtjugendübung dabei.

Jeden Monat treffen sich alle Jugendfeuerwehren der Gemeinde zu einer gemeinsamen Übung. Im April standen die Kleinlöschgeräte auf dem Programm – also alle Löschgeräte, die besonders für Klein- und Entstehungsbrände geeignet sind.

Bevor es in die Praxis ging, war ein wenig Theorie nötig. Schließlich gibt es verschiedene Löschgeräte und Löschmittel – und nicht jeder Löscher oder jedes Löschmittel ist für jeden Brand geeignet. Man denke nur daran, man würde einen Fettbrand mit Wasser löschen – die daraus resultierende Fettexplosion wäre fatal!

Den Umgang mit Feuerlöschern lernt man am besten praktisch und an echtem Feuer. Für manche unserer Nachwuchskräfte war das wohl der erste richtige Brand, den sie löschen konnten. Das ist immer eine aufregende Sache! In einer abgelegenen Sandgrube dienten Flüssigkeitsbrände in zwei Wannen als Übungsobjekt. Routiniert und sicher – natürlich unter Begleitung eines Ausbilders – gingen die Jugendfeuerwehrler ans Werk und machten das Feuer aus. Bei Feuer, Rauch und Pulvernebel entstand so eine ganz besondere Atmosphäre. Jeder konnte die Feuerlöscher ausprobieren und so wichtige Erfahrungen sammeln. Die helfen unseren jungen Kameradinnen und Kameraden nicht nur in ihrem Ehrenamt bei der Feuerwehr, sondern auch daheim, schließlich sollte in jedem Zuhause ein Feuerlöscher zu finden sein.

Der Feuerwehrkommandant und sein Stellvertreter müssen in Bayern alle sechs Jahre durch die aktive Wehr neu gewählt werden. Auch in Röthenbach bei Sankt Wolfgang stand eine derartige Wahl an. Aus diesem Grund versammelten sich am Dienstag, den 07. März 2017 26 der insgesamt 33 aktiven Feuerwehrleute im Gasthaus „Zur Post“.

Wahlberechtigt sind alle Feuerwehranwärter ab 16 Jahren. Da die Jugendlichen der Röthenbacher Wehr alle jünger sind, durften sie an der Wahl der Kommandanten nicht teilnehmen. Stattdessen führte man im Vorfeld die Wahl eines Jugendgruppensprechers durch. Ähnlich eines Klassensprechers bildet er die Schnittstelle zwischen Jugendwarten und Jugendlichen. Hannah Rösler wurde erste Jugendgruppensprecherin, Lars Kronschnabel ihr Stellvertreter.

Zu Beginn der eigentlichen Veranstaltung wandte sich der amtierende 1. Kommandant Gerhard Vater an seine Mannschaft. Man habe gemeinsam viele Herausforderungen gemeistert, sei es die Einführung des Digitalfunks oder die Planung und Indienststellung des Mannschaftstransportwagens, des Beleuchtungsanhängers und des neuen Löschgruppenfahrzeugs LF10. Zuletzt natürlich auch der Umzug in das Übergangsfeuerwehrhaus in der Bogenstraße aufgrund des Neubaus in der Feuchter Straße. Ohne den Rückhalt der aktiven Wehr wäre dies nicht möglich gewesen. Besonderer Dank ging an seinen Stellvertreter Michael Rösler, der ihn jederzeit mit Rat und Tat unterstützte.

Unter der Leitung des Gemeindekämmerers Stefan Zeltner wurde anschließend zunächst Gerhard Vater in seinem Amt als erster Kommandant fast einstimmig wiedergewählt. Michael Rösler, der gleichzeitig auch die Position des 1. Vorsitzenden des Feuerwehrvereins innehat, wurde anschließend als stellvertretender Kommandant ebenfalls in seinem Amt bestätigt. Die beiden Gewählten bestreiten damit jeweils ihre zweite Amtszeit.

Einen runden Abschluss boten die nachfolgenden Grußworte des Kämmerers. In den letzten sechs Jahren habe man zusammen bereits viel gemeinsam erreicht und er freue sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Kreisbrandinspektor Egbert Petz schloss sich dem an und freut sich auf einen offenen und ehrlichen Austausch zwischen den bestätigten Kommandanten und der Kreisbrandinspektion.

In den Wintermonaten wird der Ludwig-Donau-Main-Kanal zu einer lebendigen Ader, die sich durch unsere Heimatgemeinde zieht. Ob Schlittschuhläufer, Eishockeyspieler oder Eisstockschützen – alle freuen sich, wenn das Eis auf dem Alten Kanal endlich wieder trägt und genutzt werden kann. Bis das so ist, muss die Temperatur an mehreren Tagen hintereinander unter 0° C geblieben sein. In der Regel ist eine Eisfläche tragfähig, wenn die Eisdecke mindestens 10 cm stark ist. Sollte doch einmal etwas passieren, muss schnell gehandelt werden.

Bei der ersten Übung des Jahres machte sich die Gesamtjugend mit dem Thema Eisrettung vertraut. Matthias Stettmeier, der Jugendwart aus Kleinschwarzenlohe, hatte hierzu eine Übung für alle Jugendgruppen des Marktes Wendelstein ausgearbeitet. Auf Höhe der sogenannten Sorger Kanalbrücke übte man verschiedene Techniken der Eisrettung. An einer Station ging es um die Rettung von Eingebrochenen mit alltäglichen Hilfsmitteln, wie Schals oder Stöcken. Hier zeigte sich, dass es gar nicht so leicht ist, wie man vielleicht auf den ersten Blick vermutet. An der nächsten Station wurden zwei Steckleiterteile verwendet, um das Gewicht des Retters besser zu verteilen. Jemanden auf die Leiter zu ziehen kostet richtig Kraft. Gut, dass man dann mitsamt der Leiter von den anderen, die am Treidelweg geblieben sind, wieder ans Ufer gezogen wird. Schlussendlich wird noch das Schlauchboot des Rüstwagens in den Einsatz gebracht. Auch hiermit kann auf dem Eis gerettet werden. Selbstverständlich wurde auch thematisiert, wie mit einer Hypothermie, einer Unterkühlung, umzugehen ist. Für viele Jugendfeuerwehrler war das ein Klacks, hatten sie doch erst vor wenigen Monaten einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert.

Damit man zu abendlicher Stunde nicht im Dunkeln tappen musste, hatten wir unseren Röthenbacher Beleuchtungsanhänger mitgenommen. Mittels zweier Powermoons konnte der Bereich, wo wir übten, gut ausgeleuchtet werden. Marco Haselbacher, für den es die erste Übung in der Funktion als Gesamtjugendwart war, hatte für Kinderpunsch gesorgt, der in Pausen für Wärme sorgte und natürlich auch gut schmeckte. Für einige Röthenbacher Jugendliche war dies die erste „richtige“ Feuerwehrübung und man konnte sehen, dass es ihnen richtig Spaß gemacht hat.

Wenn es draußen langsam frostig wird, geht es auch für die Jugendfeuerwehr rein ins Warme. Daher ist der November traditionell für den Wissenstest reserviert. Ebenso ist es gute Tradition, dass sich die Gesamtjugend des Marktes für diese Prüfung im Gerätehaus der FF Großschwarzenlohe trifft.

In diesem Jahr war „Brennen & Löschen“ das Thema, also wirklich grundsätzliches Wissen einer jeden angehenden Feuerwehrfrau und eines jeden angehenden Feuerwehrmanns. Um richtig löschen zu können, muss klar sein, was brennt und wie der Verbrennungsprozess abläuft. Erst dann lässt sich das richtige Löschmittel – sei es Wasser, Schaum, Pulver oder CO2 – auswählen. In einer Vorübung vermittelte die großschwarzenloher Jugendwartin Daniela Pflieger den Jugendlichen das nötige Know-how, ehe einer Woche später Gesamtjugendwart Jörg Felßner die Prüfung abnahm. Von der Leistung der Jugendfeuerwehrler überzeugten sich neben KBI Egbert Petz auch einige Kommandanten der Ortswehren.

Aus Röthenbach nahmen Maximilian Schummer (Stufe 1), Jonas Günther und Johannes Stadick (beide Stufe 2) teil. Wir gratulieren!