Lange haben sie darauf gewartet, am 18. November durften die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Röthenbach St./W. dann endlich ihr neues Feuerwehrfahrzeug – ein LF10 – ihr Eigen nennen.

Das MAN-Fahrgestell mit Ziegler-Aufbau wurde von einer kleinen Gruppe von Feuerwehrleuten bei der Albert Ziegler GmbH in Giengen an der Brenz abgeholt, darunter erster Kommandant Gerhard Vater, sein Stellvertreter Michael Rösler sowie Kreisbrandmeister Christian Mederer. Auf dem Werksgelände erhielt die Gruppe eine komplette Fahrzeugeinweisung, die Pumpen wurden am Pumpenprüfstand an ihre Grenzen gebracht und die ein oder andere Sache wurde noch nachjustiert. Gegen Nachmittag machte man sich schließlich begeistert mit dem Fahrzeug auf die Heimfahrt.

Das neue wasserführende Fahrzeug LF10 ersetzt langfristig gesehen die beiden Großfahrzeuge der Wehr. Das LF8 ist bereits außer Dienst gestellt, das Tanklöschfahrzeug bleibt nur noch eine Übergangszeit am Standort bestehen, bis die aktive Wehr ausreichen gut auf das neue LF10 geschult ist. Und zu schulen gibt es viel, denn das neue Fahrzeug besitzt nicht nur mehr Ausrüstung als die beiden alten Großfahrzeuge zusammen, sondern auch weitaus modernere Technik – im Laufe der Jahrzehnte hat sich schließlich viel getan! Highlights des Fahrzeuges sind aber nicht nur die modernen Pumpen (Wasser und Schaum) oder der Wasserwerfer und der Lichtmast auf dem Dach. Vor allem auch fundamentale Dinge wie mehrere Schlauchtragekörbe, zwei Schnellangriffsverteiler, ein Rauchabschluss oder eine Wärmebildkamera, die heutzutage zum Stand der Technik gehören, erleichtern den Feuerwehrleuten den Einsatzalltag enorm.

In der Wehr kommt das Fahrzeug gut an, nichtsdestotrotz sehen sich die Röthenbacher nun einigen neuen Herausforderungen gegenüber. Schon alleine die verfügbare Sitzplatzanzahl wird sich schlagartig reduzieren, wenn letztlich noch das TLF wegfällt. Dies muss vor allem bei der Übungsgestaltung berücksichtigt werden. Auch lässt sich das neue Fahrzeug nur noch mit einem großen Führerschein fahren. Um die Ausrückfähigkeit zu sichern sind bereits zwei Röthenbacher Feuerwehrleute in der Fahrschule und machen den über die Marktgemeinde Wendelstein finanzierten LKW-Führerschein. Auch der Schulungsaufwand darf nicht unterschätzt werden, so sind für 2017 neben dem regulären Übungsbetrieb alleine 4 Einweisungen für das Fahrzeug vorgesehen, zusätzlich werden noch dieses Jahr erste Schulungen durchgeführt.

Erster Kommandanten Gerhard Vater zeigt sich positiv gestimmt und sichtlich stolz auf seine Mannschaft: „Die derzeitige Gesamtsituation verlangt von uns natürlich viel ab, aber die Stimmung ist trotzdem gut, die Leute sind motiviert, kommen zu den Übungen, helfen wo sie können. Selbstverständlich ist es nicht schön, zwei Großfahrzeuge weggeben zu müssen, mit dem LF10 haben wir jedoch einen äußerst modernen und wertvollen Ersatz erhalten. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die letzten Hürden auf dem Weg zur Rundumerneuerung gut bewältigen werden und kommendes Jahr mit zwei modernen Fahrzeugen und gut geschultem, motiviertem Personal in ein neues Feuerwehrhaus einziehen werden.“

Am Kirchweihmontag, den 11. Juli 2016 fand in der Grundschule Röthenbach St./W. wieder ein ganz besonderer Schultag für Lehrer und Schüler statt – die Freiwillige Feuerwehr war zu Besuch. Die alljährliche Brandschutzerziehung soll den Kindern und Lehrkräften vor allem näherbringen, wie sie sich im Ernstfall eines Feueralarmes in der Schule zu verhalten haben und wie sie Gefahrenquellen bereits im Vorfeld erkennen.

Unter der Leitung von Tilo Bergmann besuchten je zwei Feuerwehrleute eine Klasse und hielten einen anschaulichen Unterricht. Je nach Klassenstufe wurden neben den allgemeinen Verhaltensregeln verschiedenste Themen näher ausgeführt. In der ersten Klasse machte man einen spontanen Ausflug zum nächstgelegenen Feuermelder, die zweite Klasse durfte sich über Malbücher freuen, die Drittklässer staunten nicht schlecht über einen komplett ausgerüsteten Atemschutzgeräteträger und in der vierten Klasse durften sich die Schülerinnen und Schüler einmal selbst an einem Feuerlöscher ausprobieren.

Kurz vor der Pause bimmelte dann auch schon der Feueralarm und die Schülerinnen und Schüler konnten unter Beweis stellen, dass sie im Ernstfall genau wissen, was zu tun ist. Vor allem für die Erstklässler war das natürlich eine aufregende Übung, für die Viertklässler hingegen ist das mittlerweile Routine, denn sie hatten die drei Jahre zuvor ja schon das Vergnügen mit der örtlichen Feuerwehr.

Kurz nachdem sich alle im Pausenhof versammelt hatten, kam auch schon die Feuerwehr mit blitzendem Blaulicht und lautem Martinshorn in den Schulhof gefahren. Die Feuerwehrmänner und -frauen bauten umgehend einen Löschangriff auf und im Anschluss durften die Kinder dann alle einmal selbst mit dem Strahlrohr spritzen. Was für ein herrliches Vergnügen bei angenehm sommerlichen Temperaturen!

Das Highlight des Tages gab es dann traditionell für die dritte Klasse mit ihrer Klassenleitung Frau Jobst. Sie durften mit den Feuerwehrautos ins Feuerwehrhaus fahren und dort wurde den Schülerinnen und Schülern das Feuerwehrhaus gezeigt und alle Autos einzeln erklärt. Nicht nur für die Kinder, auch für die Feuerwehrleute war der Besuch dieses Jahr etwas ganz Besonderes, denn schon nächstes Jahr wird alles anders sein. Das Feuerwehrhaus wird es so nicht mehr geben, da es bald abgerissen und neu gebaut wird. Auch die beiden Großfahrzeuge der Wehr wird es beim nächsten Brandschutzunterricht nicht mehr geben, sie werden durch ein neues modernes Löschfahrzeug ersetzt.

Am Ende führten die Feuerwehrler noch einen Fettbrand vor und zeigten was passiert, wenn man Fett mit Wasser zu löschen versucht. Der durch das schlagartige Verdampfen des Wassers entstandene Feuerball ließ die Grundschüler beeindruckt zusammenzucken. Am Ende verteilten die Feuerwehrleute Tassen mit dem Wappen der Röthenbacher Feuerwehr, damit sich die Kinder immer wieder an den außergewöhnlichen Schultag erinnern.

Im letzten Jahr wurden die Messeinheiten des Landkreises Roth aus der Taufe gehoben. In jedem Inspektionsbezirk des Kreises gibt es eine Feuerwehr, die bei einem Gefahrguteinsatz Messaufgaben wahrnimmt, und so die Ausbreitung des Gefahrstoffes feststellt sowie kontrolliert, was wesentlich zur Sicherheit der Bürger beiträgt. Für den Nordosten des Landkreises übernimmt die Feuerwehr Röthenbach b. St. W. diese Aufgabe. Durch die Ortswehr wird Personal gestellt, während die Technik durch die Unterstützungsgruppe Atemschutz/ABC, die in Roth stationiert ist, zur Einsatzstelle gebracht wird. Fünf Röthenbacher Kameraden konnten gemeinsam mit Einsatzkräften aus den Feuerwehren Abenberg und Harrlach nun an einer Aufbauschulung teilnehmen.

Während im letzten Jahr der Schwerpunkt auf der Handhabung der Messgeräte lag, waren heuer die Stoffrecherche und die Berechnung der Ausbreitung von Stoffen im Fokus der zweitägigen Ausbildung. Unter der fachkundigen Anleitung von Thomas Niepelt und Volker Doktorowski von der UG Atemschutz /ABC machte man sich mit den verschiedenen Hilfsmitteln vertraut. Neben Unterrichtseinheiten in der Atemschutzausbildungsstätte wurden zwei Außenübungen an der Kläranlage in Roth als auch in Bernlohe durchgeführt. Die Recherche sowie das Auswerten eines chemischen Stoffes hinsichtlich seiner Gefahren stellten sich mitunter diffizil dar, konnten aber mithilfe diverser Nachschlagewerke immer gelöst werden. Unter Berücksichtigung der neu gewonnenen Informationen und der selbstermittelten Wetterdaten konnte jeweils eine mögliche Ausbreitung auf einer Karte festgehalten und so Messpunkte festgelegt werden. An diesen Punkten würden die Messeinheiten im Einsatzfall die Stoffkonzentration prüfen und so klären, ob eine Gefährdung vorliegt. Durch das Messen vor Ort konnten die Inhalte des ersten Lehrgangs verfestigt werden.

Auf einen interessanten Lehrgang zurückblickend freuen sich die Röthenbacher Feuerwehrleute schon darauf, ihr Wissen, auch im Zusammenspiel mit weiteren Sondereinheiten, bei einer Übung beweisen zu können.

„Brand eines Nebengebäudes, keine Menschen und Tiere in Gefahr!“ So beginnt der Befehl, der zu Beginn des praktischen Teils einer Leistungsprüfung zu hören ist. Im Anschluss wird von den neun Prüflingen einer Löschgruppe unter den wachsamen Augen dreier Schiedsrichter ein kompletter Löschangriff aufgebaut, zu dem neben der Wasserversorgung und der Wasserabgabe mittels dreier Strahlrohre auch die Verkehrsabsicherung gehört. Von der Befehlsgabe bis zum Punkt, an dem durch das dritte Rohr der letzte Eimer umgespritzt wird, was den Löscherfolg symbolisieren soll, dürfen lediglich 190 Sekunden vergehen. Damit diese Zeit erreicht werden kann, müssen sich die Feuerwehrleute kräftig ins Zeug legen. Vor dem Löschaufbau werden Knoten abgeprüft und je nach abzulegender Stufe, von denen es sechs Stück gibt, gilt es noch Zusatzaufgaben zu bewältigen. Den Abschluss macht dann das Kuppeln von Saugschläuchen, wobei das saubere Arbeiten durch eine Trockensaugprobe kontrolliert wird. Auch dies geschieht alles unter Zeitdruck. Training ist hier besonders wichtig, damit am Ende jeder Handgriff sitzt.

Es hat sich mittlerweile als praktikabel erwiesen, dass dieses Training von den Wehren des Marktes Wendelstein zentral bei der Stützpunktfeuerwehr unter Regie von Kreisbrandmeister Christian Mederer durchgeführt wird. Dies fördert auch besonders das gegenseitige Kennenlernen und die Zusammenarbeit der beteiligten Wehren, was im Einsatzfall von hoher Bedeutung sein kann. In diesem Jahr nahmen Feuerwehrfrauen und –männer der Wehren Groß- und Kleinschwarzenlohe, Raubersried, Sperberslohe, Wendelstein sowie Röthenbach b. St. W. teil. Diese wurden nicht nach ihrer Wehr-Zugehörigkeit, sondern nach der abzulegenden Stufen in die Gruppen eingeteilt. Aus dem Markt Wendelstein traten daher am Prüfungstag fünf bunt gemischte Löschgruppen an. Des Weiteren fanden sich noch die Feuerwehren des Marktes Schwanstetten begleitet von den Kameraden aus St. Margarethen im Burgenland am Feuerwehrhof ein, die den großen Rahmen nutzten, um ebenfalls ihr Können den Schiedsrichtern zu beweisen. Aus Röthenbach erhielt Tobias Buker vor den Augen der zahlreich vertretenen Feuerwehrführungskräfte sowie der politischen Prominenz sein erstes Abzeichen in Bronze. Tilo Bergmann legte die Stufe 5 ab. Nachdem alle Gruppen die Prüfung bei schlechter werdendem Aprilwetter erfolgreich absolviert hatten, erfolgte eine Einladung zum gemeinsamen Mittagessen.

Immer häufiger müssen die Feuerwehrleute im Einsatz nicht nur Brände bekämpfen oder technische Hilfe leisten, sondern auch die medizinische Erstversorgung sicherstellen, da sie vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle eintreffen. Auch die Freiwillige Feuerwehr Röthenbach bei Sankt Wolfgang stellt sich dieser verantwortungsvollen Aufgabe. Um auf derartige Situationen ideal vorbereitet zu sein, besuchten am Samstag, den 27. Februar, 16 aktive Feuerwehrleute und vier Vereinsangehörige einen Erste-Hilfe-Kurs.

Nach einem kurzen Überblick über rechtliche Grundlagen und die Rettungskette wurden die wichtigen Themen Eigenschutz und Absichern von Unfallstellen behandelt. Im Anschluss erklärte Ausbilder Volker Schmidt von heartcom den Teilnehmern anschaulich die verschiedenen Krankheitsbilder. Neben klassischen Notfällen, wie dem Schlaganfall, dem Herzinfarkt oder der bewusstlosen Person, wurden auch die richtige Wundversorgung und die stabile Seitenlage durch praktisches Üben geschult. Außerdem lernten die Teilnehmer, wie man im Falle eines verunglückten Motoradfahrers den Helm richtig abnimmt, ohne dem Patienten dabei zu schaden.

Am Nachmittag wurde die Herz-Lungen-Wiederbelebung geübt. Hierbei kam auch der AED, ein automatisierter externer Defibrillator oder im normalen Sprachgebrauch auch als „Laiendefi“ bezeichnet, zum Einsatz. Die Freiwillige Feuerwehr Röthenbach ist seit vergangenem Sommer im Besitz eines solchen Gerätes, um im Notfall effizient Hilfe leisten zu können. Damit die Feuerwehrleute sicher im Umgang mit dem Gerät und der Herz-Lungen-Wiederbelebung an sich sind, spielte jede Gruppe das Szenario „leblose Person“ eine Viertelstunde lang durch. So konnten nicht nur die einzelnen Handgriffe verinnerlicht, sondern auch die Absprache im Team trainiert werden.

Die Teilnehmer können auf einen lehrreichen und spannenden Tag mit viel Praxis und hilfreichen Tipps zurückblicken. Ein großer Dank geht dabei an Volker Schmidt, der das Thema interessant und anschaulich vermittelte sowie an den Feuerwehrverein und Rudat Arbeitsschutz, die den Kurs zu gleichen Teilen finanzierten.

Dass die Feuerwehr im Einsatz auf die Kettensäge zurückgreifen muss, ist gar nicht so selten. Sei es, dass ein Sturm Bäume umgeworfen hat oder diese unter der Schneelast im Winter nachgeben. Die Feuerwehr rückt an, beseitigt Gefahrenstellen und sorgt dafür, dass Straßen wieder passierbar sind.

Für den Umgang mit der Kettensäge gibt es einen extra zu besuchenden Lehrgang, der beispielsweise von der Forstbehörde angeboten wird, und an dem auch einige Mitglieder der Röthenbacher Feuerwehr teilgenommen haben. Traditionell im Januar eines jeden Jahres frischen die hiesigen Feuerwehrleute ihr Wissen wieder auf. Die Übung teilt sich in einen theoretischen Teil, bei welchem die Unfallverhütungsvorschriften geschult werden, und einen praktischen Teil im Wald auf. Dankenswerterweise stellte dieses Jahr Kamerad Horst Nerreter einige mächtige Bäume in seinem Wald zur Verfügung, denen unter Regie von Michael Rösler zu Leibe gerückt wurde. So konnten der Fällschnitt und die Nutzung von Keilen trainiert werden. Ein Sprichwort sagt, „So wie der Baum fällt, so liegt er“, und  daher galt dem Schneiden von Gehölz unter Spannung besondere Aufmerksamkeit. Dies ist für die Feuerwehr wichtig, denn in den meisten Fällen gilt es Bäume zu beseitigen, die bereits umgestürzt sind. Auch von einem liegenden Baum gehen, wenn man an ihm arbeiten muss, Gefahren aus, denn meist steht er, je nachdem wie er aufliegt, unter Spannung. Bevor mit dem Sägen begonnen werden kann, muss die Feuerwehrfrau oder der Feuerwehrmann prüfen, wo sich die Zug- und die Druckseite des Holzes befindet, um einen Unfall zu verhindern.

Nach etwas mehr als drei Stunden kehrte man in das Gerätehaus zurück, wo es nach dem Reinigen der Ausrüstung noch eine Vesper gab.

 

Ist der Rettungsdienst zu langsam oder überlastet, wird immer häufiger die Feuerwehr mit eingespannt. Aber auch im normalen Einsatzalltag wie z.B. bei Türöffnungen kann es passieren, dass die Feuerwehr die Ersten am Patienten sind. Welches Szenario an der Einsatzstelle vorliegt, kann dabei ganz unterschiedlich sein.

Fakt ist jedoch, dass in Deutschland ca. 40.000 – 60.000 Menschen im Jahr einen Herzkreislaufstillstand erleiden. Dabei hört das Herz auf, Blut durch den Körper zu pumpen. Wenn hier keine schnelle Hilfe kommt, hat der Patient keine Überlebenschancen. Um eine erfolgreiche Reanimation durchzuführen, müssen verschiedene Faktoren stimmen. Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung des sogenannten „reanimationsfreien“ Intervalls, also die Zeit in der niemand „drückt“, sondern auch um die frühzeitige Durchführung einer Defibrillation des Herzens. Eine Defibrillation macht dabei nichts anderes, als durch einen gezielten Stromstoß dem Herz einen „Reset“ zu geben, sodass es danach wieder im normalen Rhythmus schlägt.

Bisher fehlte es der Feuerwehr Röthenbach am geeigneten Gerät. Diese Zeiten gehören jedoch der Vergangenheit an, denn unser Kamerad Marcel Rudat stiftete der Feuerwehr einen AED. Unter der Abkürzung versteckt sich die Bezeichnung „Automatisierter Externer Defibrillator“, besser bekannt als „Laiendefi“, wie man ihn in U-Bahnhöfen, in Banken oder anderen öffentlichen Einrichtungen vermehrt hängen sieht.

Das Gerät ist dabei einfach und intuitiv zu bedienen. Beim Öffnen der Vorderabdeckung beginnt der Defibrillator direkt mit dem Nutzer zu kommunizieren und führt ihn Schritt für Schritt durch den Reanimationsvorgang. Die aktive Wehr wird eine Einweisung auf das Gerät erhalten, aufgrund der intuitiven Handhabung ist der Defi, wie er allgemein kurz genannt wird, aber bereits ab sofort in Dienst gestellt. Verlastet ist er auf dem 14/1, unserem VW-Bus.

Die Feuerwehr Röthenbach bedankt sich recht herzlich für die Spende. Auch, wenn alle Feuerwehrleute hoffen, den Defi nie einsetzen zu müssen, ist es doch beruhigend zu wissen, ihn zu haben, sollte er doch einmal gebraucht werden – um Menschenleben zu retten!

Röthenbach/St. W. – Als sich der Löschzug der örtlichen Feuerwehr dem vermeintlichen Brandobjekt näherte, hörte man schon laute Stimmen aus dem ersten Stock um Hilfe rufen und simulierten Rauch aus den Fenster quellen. Sofort hatten die zwei Dutzend angerückten Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun: Menschenrettung mittels drei mit schwerem Atemschutz ausgerüsteter Angriffstrupps, sofortige Vornahme mehrerer Strahlrohre aus dem Tanklöschfahrzeug zur Brandbekämpfung und Eigensicherung der innenangreifenden Trupps, Aufbau einer Erstversorgung für die evakuierten Brandopfer durch Ersthelfer, Ausleuchtung der Einsatzstelle durch Powermoons der neuen auf einem Anhänger verlasteten Beleuchtungseinheit.

Nur das frenetische Hilferufen der sechs als Brandopfer perfekt geschminkten Jugendlichen aus dem Obergeschoss hatte keiner der Hilfskräfte so richtig auf dem Plan – es war doch „nur“ eine Übung, oder? Das verzweifelte Kreischen der Youngster schien kein Ende zu nehmen. Da hatten die Mitglieder der Pfadfindergruppe unter der Leitung von Melanie Sommer und Bastian Schröppel volle Arbeit bei der Vorbereitung geleistet: noch realitätsnaher geht es bestimmt nicht mehr! Aus dem leerstehenden alten Pfarrhaus gerettet, nahm sich sogleich Rettungsassistent Marcel Rudat der Röthenbacher Feuerwehr den jugendlichen Opfern an. An dem schwer zugänglichen Objekt in Röthenbachs Ortsmitte neben der Wolfgangskirche zahlte sich wieder einmal die gute alte Steckleiter aus, mit der man schnell in den ersten Stock vordrang. Zur Belüftung des rauchverqualmten Gebäudes nutzte man das Belüftungsaggregat. Die Löschwasserversorgung war schnell durch das vorhandene Hydrantennetz sichergestellt worden.

Obgleich solch einen Einsatz die Röthenbacher Ortswehr im Ernstfall nie alleine meistern müsste, wie Kommandant Gerhard Vater erläuterte bei der Manöverkritik im Hinblick auf die vielen praktisch gleichzeitig und sofort auszuführenden lebensrettenden Aufgaben des eingesetzten Personals, kam ihr doch der sehr hohe Ausbildungsstand entgegen: neben einer mehrfachen Besetzung aller vorhandenen Leitungsfunktionen, Atemschutzgeräte und Pumpen, befinden sich noch drei ausgebildete Rettungssanitäter bzw. -assistenten in ihren Reihen. Dass jeder einmal ran muss, unterstrich die Tatsache, dass Kommandant Vater im Innenangriff eingesetzt wurde und der Löschzug von Robert Braun geführt wurde. Theodor Bärnreuther vom Kirchenvorstand bedankte sich bei der Wehr für ihre Einsatzbereitschaft. Das Objekt habe man gerne zur Verfügung gestellt, denn es sei wichtig, üben zu können. Für Einsätze ist man in Röthenbach bestens gerüstet.

Am Samstag, dem 17. Oktober, wurde im Landkreis Roth die große Katastrophenschutzübung „Bunter Kater 15“ durchgeführt, an der über 500 Einsatzkräfte teilnahmen. Die fünf beübten Szenarien reichten vom Massenanfall von Verletzten bis zum Gefahrgutunfall.

Im Landkreisnorden sammelte sich die Komponente „Löschwasserförderung“, die aus zehn Fahrzeugen mit insgesamt zwölf Pumpen bestand. Ein Fahrzeug der Röthenbacher Feuerwehr ist in dieser Einheit nicht vorgesehen, so dass von unserer Seite lediglich personell unterstützt wurde. Dass Röthenbach in dieser Hinsicht gut aufgestellt ist, zeigte sich daran, dass wir auch ohne eigenes Vehikel die zweitgrößte Abordnung im Verband stellen konnten. Nachdem man den Sammelpunkt in Großschwarzenlohe um kurz vor sieben Uhr morgens erreichte, wurden die Röthenbacher Feuerwehrleute auf Fahrzeuge der Feuerwehren Wendelstein, Kleinschwarzenlohe und Barthelmesaurach verteilt. Im geschlossenen Verband verlegte man dann zur Atemschutzübungsstrecke nach Roth. Dort wurden Unterrichte und Stationsausbildungen zum Thema „Wasserförderung über lange Schlauchstrecke“ abgehalten.

Nach dem Mittagessen erhielt der Verband seinen Einsatzauftrag. Im Bereich von Hinterheubühl, nördlich des Rothsees gelegen, wurde ein Waldbrand angenommen, zu dessen Bekämpfung eine 2,7 Kilometer lange Schlauchleitung vom Main-Donau-Kanal verlegt werden musste. Die Leitung wurde mithilfe eines Schlauchwagens, eines Schlauchanhängers und einiger händisch ausgeworfener Rollschläuche aufgebaut, wofür etwa eine Stunde nötig war. Die neu aufgestellte Komponente wurde auch mit Blick auf die Kraftstofflogistik und den Wechsel von Pumpen beübt und bestand ihre Feuerprobe. Nach elf Stunden waren die Röthenbacher Kräfte um einige Eindrücke reicher zurück am Gerätehaus.

Text: T. Bergmann

Großschwarzenlohe – Ein Brand in der Lüftungsanlage des „Kauflands“ mit entsprechender Feuer- und Rauchentwicklung auch innerhalb der großen Verkaufshallen – so lautete die angenommene Unglücksursache als Ausgangslage für die großangelegte Einsatzübung des Brandmeisterbezirks Schwanstetten-Wendelstein am gleichnamigen Einkaufszentrum, an der unter Beteiligung von Unterstützungskräften des Katastrophenschutzes im Landkreis Roth elf Feuerwehren mit 30 Einsatzfahrzeugen und 230 Feuerwehrleuten teilnahmen.

Vorbereitet von der zuständigen Ortswehr mit Kommandant Hannes Weidmann in Zusammenarbeit mit Kreisbrandmeister Christian Mederer wurde für die Einsatzübung bei der Firma Kaufland  angenommen, daß sich zu Betriebszeiten ein Brand in der Lüftungsanlage entwickelt hatte, der sich als Feuer mit Rauchentwicklung auch auf die Verkaufshalle ausgebreitet hatte und dabei mehrere „Kunden“ – von Statisten gespielt – noch als vermisst galten. Als nächstgelegene Wehr erreichte nach der offiziellen Alarmierung die Großschwarzenloher Ortswehr mit ihrem Löschzug den Einsatzort und begann nach der Erkundung mit der Vermisstensuche.

Nach und nach erreichten auch die Feuerwehren aus Schwand und Leerstetten sowie aus Kleinschwarzenlohe und Röthenbach St.Wolfgang sowie die Stützpunktwehr Wendelstein mit ihren Lösch- und Spezialfahrzeugen den „Unglücksort“ und wurden in einem Bereitstellungsraum auf insgesamt fünf Einsatzschwerpunkte eingeteilt mit den Aufgaben der Personensuche und entsprechendem Außen- oder Innenlöschangriff auf die angenommenen gefährdeten Bereiche im Brandobjekt und auf dem Dach des Anwesens. Die Einsatzkräfte aus Schwand und Leerstetten wurden dabei von der Feuerwehr aus Kornburg beim Löschangriff erfolgreich unterstützt.

Löschwasserförderung vom Dorfweiher und der Schwarzach

Oblag den größeren Ortswehren die Personensuche und -rettung sowie der Löschangriff am „Brandobjekt“ direkt, so sicherten die kleineren Feuerwehren aus Sorg, Sperberslohe, Neuses und Raubersried sehr effektiv die ebenso wichtige Löschwasserförderung über zwei Förderstrecken mit mehreren Pumpen zum Druckausgleich. Das Wasser musste dabei von der Schwarzach am südlichen Ortsrand von Großschwarzenlohe und vom Dorfweiher beim örtlichen Feuerwehrhaus über einige Höhenmeter bis zum Einsatzort beim „Kaufland“ ohne Druckverlust gefördert werden. Diese Wehren bildeten damit das Rückgrat der Löschwasserversorgung für die Einsatzübung.

Die Koordination zwischen den Einsatzführern der fünf Einsatzabschnitte und der zwei Förderstrecken und die Auswertung des Einsatzes übernahm die Landkreis-Fachgruppe der „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“ (UG-ÖEL), die dafür mit ihrem mobilen „Büro“ zum Einsatzort gekommen war. Nach zwei Stunden konnte für den angenommenen Brand „Feuer aus“ gemeldet werden und sowohl der Großschwarzenloher Kommandant Hannes Weidmann als „Planer“ der Übung wie auch Kreisbrandmeister Christian Mederer zeigten sich danach von der guten Zusammenarbeit der Wehren über die Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg beeindruckt.

Kreisbrandinspektor Erhard Schneider betonte wie seine Vorredner bei der Manöverkritik, daß die Einsatzübung den beteiligten Führungskräften wichtige Erkenntnisse gebracht habe, um im Ernstfall die erfolgreiche Zusammenarbeit der Feuerwehren mehrerer Orte zu garantieren. Im Namen von Kreisbrandrat Werner Löchl dankte er allen Anwesenden an der Übung, insgesamt 230 Feuerwehrfrauen und -männer und Jugendliche, für deren Bereitschaft, sich auch an einem Sonntagmorgen im Rahmen dieser Einsatzübung für die Allgemeinheit einzusetzen. Diesem Lob schlossen sich gern auch die beiden Bürgermeister Robert Pfann und Werner Langhans an, bevor es im Feuerwehrhaus Großschwarzenlohe abschließend für alle Teilnehmer eine Brotzeit gab.

Text: Jörg Ruthrof