Mitgliederversammlung des Feuerwehrvereins

Bei seiner ordentlichen Mitgliederversammlung wählte der eingetragene Verein ‚Feuerwehr Röthenbach St. W. e. V.‘ einen neuen Vorstand. Der langjährig amtierende 1. Vorsitzende Michael Rösler trat bei den turnusmäßigen Wahlen nicht mehr an. Als Nachfolger wurde sein bisheriger langjähriger Stellvertreter Tobias Buker von den anwesenden 40 Vereinsmitgliedern ins Amt des 1. Vorsitzenden gewählt, als sein Stellvertreter Sebastian Stadick, der als Jugendfeuerwehrmann zur Wehr kam und bis heute als Gerätewart dient. Als Schatzmeister wurde Stefan Förtsch, als Schriftführer Bastian Schröppel bestätigt. Alle Kandidaten wurden ohne eine Gegenstimme gewählt. Als neue Beisitzerin setzte sich Sabine Ebersberger durch. Nur wenige Tage zuvor wurde in einer marktgemeindlichen Wahlversammlung Gerhard Vater im Amt des Kommandanten bestätigt und Tilo Bergmann als sein neuer Stellvertreter gewählt. Der neue Vorstand und Verwaltungsrat startet in eine 4-jährige Amtsperiode, in die auch das 150-jährige Gründungsfest in 2027 fällt. Die beiden Kommandanten wurden für 6 Jahre gewählt.

In seinem Vorstandbericht führte Rösler aus, dass der festliche Tanzball leider erstmalig abgesagt werden musste. Für Anfang Januar geplant, fanden sich vermutlich Corona-bedingt nicht genügend teilnehmende Gruppen. Man hofft, dass sich diese neu formieren und man im nächsten Jahr eine Neuauflage planen kann. Das Grillfest „Kanal in Flammen“ war jedoch ein überwältigender Erfolg. Da passte einfach alles: Wetter, Stimmung, Besuch. Nur auf das Feuerwerk verzichtete man, zunächst wegen des Ukraine-Krieges, dann auch wegen der schlimmen Trockenheit und damit verbundenen Brandgefahr. Mit den Erträgen zahlte man das von der Marktgemeinde Wendelstein gewährte Darlehen zur Anschaffung eines vereinseigenen TGE-Pritschenwagens vollständig vorzeitig zurück.

Leider gab es am Kanalfest durch angetrunkene randalierende Jugendliche ernsthafte Probleme. Diese entwendeten brennende Petroleum-Fackeln vom Festplatz am alten Ludwigskanal und warfen sie in private Vorgärten und öffentliche Durchgänge, auch in unmittelbarer Nähe der denkmalgeschützten Wolfgangskirche. Der dort entfachte kleine Rasenbrand musste dann auch noch von der Feuerwehr gelöscht werden, als alle erschöpft vom Fest ihre Nachtruhe suchten. Auch wenn sich die Jugendlichen tags darauf entschuldigten und die Sachwerte entschädigten, ist die Randale laut Michael Rösler auf das Schärfste zu missbilligen – die Veranstalter waren Anfeindungen und Drohungen ausgesetzt und wurden gar bespuckt! Die Polizei hatte allerdings noch in der Nacht alle Randalierer ermitteln können.

Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden Tobias Otte und Roland Gruber (entschuldigt) geehrt, für 50 Jahre die verdienten Kameraden Werner Dietz und Fritz Kilian, der sich ebenfalls entschuldigen ließ. Mit der freundschaftlich verbundenen Freiwilligen Feuerwehr aus dem oberbayrischen Waging am See verlebte man einen kurzweiligen Kameradschaftsabend. An der Kirchweih stellte man den Kirchweihbaum auf.

Bürgermeister Werner Langhans bedankte sich beim scheidenden 1. Vorsitzenden Rösler für seinen langjährigen Einsatz, auch als stellvertretender Kommandant. In seine Amtszeit fiel die „Runderneuerung“ der Röthenbacher Feuerwehr: das Gerätehaus wurde neu gebaut, neue Einsatzfahrzeuge angeschafft, am Festplatz am alten Kanal wurde mit vereinten Kräften eine Doppelgarage erstellt. „Die Marktgemeinde steht fest zur Röthenbacher Wehr!“, so Langhans, „die unter allen Wehren in der Marktgemeinde mit die aktivste sei“, was Veranstaltungen für die breite Bevölkerung angeht. Er beglückwünschte die neu Gewählten und bot seine volle Unterstützung an.

Wegen des Zeitaufwandes für die Neuwahlen kleidete man zuvor den Bericht des Kommandanten in eine Aktiven-Dienstversammlung, die bereits vor geraumer Zeit stattfand. In dieser berichtete Kommandant Gerhard Vater vom hervorragenden Ausbildungsstand der Röthenbacher Wehr: von 34 Aktiven seien 15 Atemschutzgeräteträger, 21 Maschinisten, 14 Gruppen- und zwei Zugführer. Bei 34 Einsätzen war man in 2022 gefordert, einer Zunahme von über 25% zum Vorjahr. Es galt 9 Brand- und einen ABC-Einsatz zu bewältigen. Im Vordergrund standen jedoch eindeutig wieder die Technischen Hilfeleistungen, die 2/3 der Einsätze ausmachten und wovon wiederum die Hälfte die Feuerwehr auf die angrenzenden Bundesautobahnen BAB 9 und BAB 73 führte. Hier standen Verkehrsunfälle aller Ausprägungen im Vordergrund.

Herausfordernde Einsätze waren PKW- und LKW-Brände, ein umgekippter LKW und ein gefährlicher Gasaustritt im historischen Altort. Aufgrund der örtlichen Nähe und schnellen Ausrückezeit war die Wehr immer bei den ersteintreffenden Einheiten, was Kommandant Vater an einem Beispiel impressiv veranschaulichte: am 05.12., einem Werktag, um 16:45 Uhr wurde man zu einer Reanimation zu einem 800m entfernten örtlichen Verkaufsmarkt gerufen. In einer rekordverdächtigen Zeit von weniger als 4 ½ Minuten war die Wehr mit einem ersten mit einem Rettungssanitäter und Defibrillator besetzten Fahrzeug vor Ort – zuvor erfolgte die Alarmierung, die Anfahrt zum Gerätehaus, das Umkleiden und Ausrücken. Besser kann man die Wichtigkeit der Ortsteilwehren für die Bevölkerung nicht beschreiben.

Als Neuanschaffung übernahm man ein 60kVA Notstromaggregat verlastet auf einem Anhänger. Dieses ermöglicht nach dem Leuchtturmprinzip im Gerätehaus eine starke autarke Zelle in Fällen von anhaltender Strommangellage. Die parallele stille Alarmierung auf Mobiltelefon wurde eingeführt und bewährte sich auf Anhieb. Bisher dienten alleinig Funkempfänger diesem Zweck. Man freue sich auf die neue Einsatzkleidung, die die Marktgemeinde Wendelstein in 2023 anschaffen werde. Auch für den Umkleidebereich des Gerätehauses ist marktgemeindeseitig eine zielführende Lösung in Aussicht gestellt worden.

 

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