Drohnenflug und Feuerwehrhausrally

Mehre Hundert Interessierte, darunter viele Familien mit kleinen und großen Kindern, statteten ihrer örtlichen Feuerwehr einen Besuch beim Tag der offenen Türe am letzten Sonntag ab. Bei herrlichstem Spätsommerwetter hatte die Feuerwehr viel zu erklären und sorgte auch für Speis und Trank, was sehr gut angenommen wurde. Welches Kind wollte nicht einmal am Steuer des großen Löschfahrzeuges sitzen? Die stattliche Jugendgruppe der Wehr unter der Leitung von Tina Buker hatte eine Rally durch das neue Feuerwehrhaus organisiert und so galt es für die Kinder viele knifflige Fragen zur Feuerwehr und ihren Gerätschaften zu beantworten, bevor man einen kleinen Preis bekam. Gut, dass Kommandant Gerhard Vater und sein Stellvertreter Tilo Bergmann genügend Wehrleute zum Erklären der Fahrzeuge abgestellt hatten, denn so konnten im Zweifelsfall die Profis direkt befragt werden, wo sich was befindet.

Mehrmals demonstrierte die aktive Wehr die Folgen eines Selbst-Löschversuches von brennendem Fett mittels Leitungswassers. Eine meterhohe Stickflamme machte jedem eindringlich deutlich, dass Wasser kein geeignetes Löschmittel ist: es verdampft sofort durch die Hitze des Fettes, vergrößert dadurch sein Volumen schlagartig, reißt das Fett mit in die erzeugte Expansionswolke und sorgt für eine verheerende Stichflamme, die meterhoch ausfallen kann. Viele technisch interessierte Besucher ließen sich auch die zwei von der Unterstützungsgruppe Drohnen der Landkreisfeuerwehr Roth mitgebrachten Flugobjekte vorführen. Eine kleinere mit Kamera bestückte Drohne und eine größere mit ca. 8kg Nutzlast, die auch eine große Wärmebildkamera und ein Megafon oder einen LED-Scheinwerfer tragen kann. Surrend und mit beeindruckender Steiggeschwindigkeit bewegten sich die Drohnen über der Feuerwache in den blauen Himmel.

Die örtliche Feuerwehr wird von der Bevölkerung als wichtig empfunden, erfüllt sich doch ein wichtiges Schutzbedürfnis bei Bränden, Unfällen und technischen Hilfeleistungen. Ihr Ansehen ist hoch und das ist gut so. Am Ende rekrutiert die Wehr ja auch den Nachwuchs aus der Bevölkerung des Ortsteiles, vor allem über die vorbildliche Jugendarbeit. Über einen Gast freute sich die Wehr jedoch besonders, was auch umgekehrt galt: ein Querschnittsgelähmter besuchte im Rollstuhl die Röthenbacher Feuerwehr, die ihn erst vor wenigen Wochen in kritischer Gefahrenlage aus dem Ludwigskanal geborgen hatte. Er war mit seinem Fahrrad mit einem Handkurbelantrieb vom Treidelweg abgekommen und an einer Steilstelle an einer Schleuse nahe des Schlosses Kugelhammer in den Kanal gestürzt vom Ertrinken bedroht. Geschehen erst Ende August, noch keine zwei Wochen her. Was könnte das Motto „Retten-Löschen-Bergen-Schützen“ des Tages der offenen Tür besser verkörpern als solche Geschichten, die das echte Leben schrieb?

 

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