Von Einsatz zu Einsatz – Die 24-Stunden-Übung der Gesamtjugend Markt Wendelstein

Ein Highlight im Kalender der Jugendfeuerwehren im Markt Wendelstein ist die gemeinsame 24-Stunden-Übung, die in diesem Jahr am letzten Wochenende der Sommerferien stattfand. Ein spannendes Wochenende voller Übungen und fiktiver Einsätze wartete auf die 25 Jugendlichen aus vier Ortswehren und deren Betreuerteam.

Als perfekte Herberge diente erneut die Rangauhalle in Kleinschwarzenlohe, in deren Küche das Team der Wendelsteiner Feldküche zaubern konnte. Nachdem die Jugendlichen ihre Feldbetten aufgebaut hatten, begann um neun Uhr der Tag wie bei einer Berufsfeuerwehr. Es erfolgte die Einteilung auf die Fahrzeuge und die Kontrolle der Gerätschaften. Als man sich mit dem Material vertraut gemacht hatte, konnte man sich mit einer Brotzeit stärken. Die Pause wurde vom ersten Alarm des Tages jäh unterbrochen. In Raubersried brannte zwischen der Rosengartenstraße und Am Bühl ein Acker! Mit allen fünf Fahrzeugen rückte die Gesamtjugendfeuerwehr aus. Als man Raubersried erreichte, heulte die Sirene und alle wussten: Jetzt wird’s ernst! Während über die Rosengartenstraße eine Schlauchleitung verlegt wurde, pendelten über die Straße Am Bühl die Landwirte mit ihren Vakuumfässern um Löschwasser heranzubringen. In der Ortsmitte war hierfür ein Faltbehälter aufgebaut worden, aus dem das Wasser für die Fässer entnommen werden konnte. Im Ernstfall können die Raubersrieder Bauern so aufsummiert 35.000 Liter Löschwasser auf einmal mobilisieren. Während man dem Feuer zu Leibe rückte, ereignete sich auf einem Hof auch noch ein Unfall mit einer landwirtschaftlichen Maschine. Auch hier konnte die Jugendfeuerwehr schnell und professionell helfen. Kurz vor zwölf Uhr war das Feuer gelöscht und man begann damit Schläuche und Fahrzeuge zu reinigen. Zurück in Kleinschwarzenlohe wartete bereits das Mittagessen, dass man sich redlich verdient hatte. Weiter ging es mit einem Übungsblock. Aufgeteilt in Kleingruppen beschäftigte man sich mit dem Thema Leitern und trainierte das Saugleitungskuppeln. Noch vor dem Ende der Übung wurde man erneut zu einem Einsatz gerufen. In einer Landmaschinenhalle in der Rangaustraße war es zu einem Unfall und einem Brand gekommen. Mit der Wärmebildkamera wurde die große Halle durchsucht und die vermisste Person schließlich gerettet, während draußen mehrere Strahlrohrstrecken aufgebaut wurden.

Am späten Nachmittag stand Formalausbildung auf dem Übungsplan. Da Ordnung auch bei der Feuerwehr eine große Rolle spielt, übte man das Antreten und gemeinsame Marschieren, um auch in der Öffentlichkeit ein gutes Bild abzugeben. Nachdem man die leckeren selbstgemachten Cheeseburger zum Abendessen verdrückt hatte, war Freizeit angesagt. Doch auch diese währte nicht lange. Kurz nach 19 Uhr wurde die Gesamtjugend in die Alte Salzstraße nach Röthenbach gerufen. Dort saß ein Arbeiter in einem Schacht fest, da ihm „böse Buben“ die Leiter stibitzt hatten. Nachdem die Einsatzstelle ausgeleuchtet war, gelang die Rettung sehr schnell. Parallel zu diesem Einsatz wurden zwei Löschgruppenfahrzeuge in die Föhrenstraße alarmiert. Auf einem nahen Waldweg waren ein Radfahrer und ein Fußgänger kollidiert und es galt Erste Hilfe zu leisten. Nach der medizinischen Versorgung wurde eine verletzte Person noch zur nahen Straße transportiert. Der restliche Abend stand dann wieder zur freien Verfügung bis um 22 Uhr die Lichter in der Rangauhalle ausgingen, um schon bald wieder anzugehen. Um 22:39 Uhr ging es mit Blaulicht in den Schaftnacher Weg nach Großschwarzenlohe. Ein Forstarbeiter war am Abend nicht heimgekommen und wurde im Wald vermisst. Nachdem die Suche mit der Wärmebildkamera begann, konnte der Gesuchte eingeklemmt unter einem Baum gefunden werden. Die nicht gerade einfache Rettung gelang den Jugendlichen problemlos. Um kurz nach Mitternacht konnte dann der verpasste Schlaf nachgeholt werden. Um halb sechs Uhr morgens war allerdings die Nacht vorbei! Alle mussten raus aus den warmen Betten und auch der Rüstwagen der Feuerwehr Wendelstein fuhr die Einsatzstelle an. In den Gibitzen hatten sich zwei Autofahrer ein illegales Rennen geliefert und einen Unfall gebaut. Während eine Person getürmt war, war der andere Fahrer in seinem VW-Golf eingeklemmt. Mit schwerem technischen Gerät schritten die Jugendlichen ans Werk. Man entschied sich für eine Tunnelrettung. Hierfür wurde mit dem hydraulischen Rettungssatz die Heckklappe und ein Teil des Daches entfernt, ehe der Verletzte mittels des Spineboards achsengerecht aus dem Auto geholt werden konnte. Der geflüchtete Fahrer konnte am nahen Gymnasium gefunden werden. Als alle Arbeiten beendet waren, ging die Sonne bereits über Wendelstein auf. Zurück in der Rangauhalle wurde man vom Duft von Eiern und Speck empfangen. Abschließend galt es die Halle und die Fahrzeuge zu reinigen, bevor alle erschöpft aber glücklich den Heimweg antreten konnten. Man freut sich schon auf das nächste Mal! Herzliches Dankeschön an alle Unterstützer!

 

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