Auf diese Dienstschicht freut sich die Feuerwehrjugend immer: die 24-Stunden-Übung der Gesamtjugendfeuerwehr. Über zwanzig Jugendliche aus der Markgemeinde, darunter elf Röthenbacher, erlebten abwechslungsreiche und actiongeladene Stunden, die von Spiel und Ausbildung bis hin zur Personenrettung und einem nächtlichen Großbrand alles in petto hatten.

Wie bei einer Berufsfeuerwehr startete der Tag mit einer Fahrzeugeinteilung. Die Jugendlichen aus den verschiedenen Ortsteilen wurden bunt durchgemischt und auf Feuerwehrfahrzeuge aufgeteilt, mit denen sie sich vor dem Frühstück vertraut machten. Die Frühstückspause war noch nicht zu Ende, da rief der Alarmgong die ersten Löschfahrzeuge zum Einsatz. Bei der Firma GKS in Röthenbach musste eine Person aus einem Container gerettet werden. Auch die in der Wache verbliebenen Jugendfeuerwehrler mussten nicht lange auf ihren ersten Einsatz warten. Kurz nach dem ersten Alarm, erklang der Gong erneut. Zwei weitere Löschfahrzeuge eilten in die Röthenbacher Ortsmitte, wo eine Person in einen Schacht gestürzt war. Zurück am Wendelsteiner Gerätehaus stand der erste Ausbildungsabschnitt an, bevor das Feldküchen-Team leckere Schnitzel mit Pommes kredenzte.

Zum Ende der Mittagspause hieß es wieder Alarm! Dieses Mal allerdings nicht für die Jugendfeuerwehr. Die Feuerwehren aus Röthenbach und Wendelstein waren auf der A9 bei einem Verkehrsunfall gefordert. Die anwesenden Jugendwarte planten das Programm kurzerhand um, so dass es für den Feuerwehrnachwuchs nahtlos weiterging. Als das letzte Fahrzeug schließlich von der Autobahn heimgekehrt war, kam auch schon der nächste Übungsalarm. Im Wernloch galt es Personen zu suchen und zu retten. Hier kam auch das Schlauchboot zum Einsatz. Nach so einem kräftezehrenden Einsatz war die Freude aufs Abendessen natürlich groß, aber wie bei einer echten Berufsfeuerwehr kam auch zu dessen Ende wieder ein Einsatz. Bei der Firma Auto Mietsam war Erwin in die Montagegrube gestürzt und seine Frau stand ganz aufgelöst daneben. Routiniert schritten die Jugendlichen ans Werk. Parallel dazu galt es in Sperberslohe eine Person unter einem Holzstoß hervorzuholen und eine Katze von einem Hallendach zu retten.

Die Zeit zwischen Einsätzen und Ausbildungen wurde zum Spielen und Ratschen ausgiebig genutzt und so waren einige dann doch froh, abends ins Bett kriechen zu können. Die Nachtruhe wehrte aber nicht lange. Um halb zwölf war das Licht wieder an. Auf dem Parkplatz von Kaufland brannten mehrere Paletten. Die Jugendfeuerwehr nahm diese mit mehreren C-Rohren in die Zange. Dies sollte nicht der letzte Einsatz der Nacht geblieben sein. Noch vor 5 Uhr morgens rückten alle Jugendlichen nach Kleinschwarzenlohe zur Maschinenhalle der Familie Wiedmann aus. Während sich die eine Hälfte um die Personenrettung kümmerte – eine Person war unter einem Strohballen gefangen – kümmerte sich die andere um den Aufbau eines Löschangriffs. Im Morgengrauen ging es dann wieder zurück zum Standort, um das Material wieder einsatzbereit zu machen. Nach Frühstück und Aufräumen kehrten die Jugendfeuerwehrler und ihre Betreuer am Vormittag sichtlich geschafft, aber glücklich und um viele spannende Eindrücke reicher nach Hause zurück. Nun kann die Vorfreude auf die 24-Stunden-Übung 2024 beginnen!

 

Natürlich war unsere Jugendfeuerwehr am diesjährigen Kreisjugendfeuerwehrtag vertreten, fand dieser doch in direkter Nachbarschaft in Wendelstein statt.

Nachdem wir uns auf dem Zeltplatz neben dem Wendelsteiner Gymnasium eingerichtet hatten – hier waren wir gemeinschaftlich mit den anderen Jugendfeuerwehren unserer Marktgemeinde untergebracht – nahmen wir mit zwei Gruppen am Jugendleistungsmarsch teil. An acht Stationen galt es feuerwehrtechnisches Wissen und Geschick unter beweis zu stellen. Begleitet wurden wir von Jugendlichen aus der polnischen Partnerkommune, die zeigten, dass sie fleißig geübt hatten. Bei Temperaturen weit über 30 °C waren wir über jeden Schatten und jede Erfrischung dankbar und am Ende froh, als das Tagesziel erreicht war. Beim Abendprogramm, bei dem ein DJ ordentlich einheizte, waren die Strapazen des Tages dann aber schnell vergessen.

Nach einem unheimlich heißen Tag erwartete uns ein windiger Abend, der eine unruhige Nacht ankündigte. Nachdem zwei der vier von uns genutzten Zelte sicherheitshalber abgebaut werden mussten, rutschten wir in den verbleibenden näher zusammen. Material und Personal hielt dem nächtlichen starken Regen stand und wir waren froh, nicht in die Notunterkunft wechseln zu müssen. Bei angenehmeren Temperaturen hatten wir am Sonntag großen Spaß bei den „Spielen ohne Grenze“. Um bei den vier Spielen mit je fünf Jugendlichen antreten zu können, erhielten wir dankenswerterweise Unterstützung von zwei Jugendlichen der Feuerwehr Kornburg. Beim lustigen und vor allem nassen Wassertransport-Spiel wurden von den Jugendfeuerwehrlern die letzten Kraftreserven mobilisiert. Abends konnten sich die Jugendwarte von glücklichen, aber auch erschöpften Jugendlichen verabschieden. Mit „Kanal in Flammen“ steht bereits das nächste Feuerwehr-Wochenende vor der Tür.

Ein herzliches Dankschön gilt den Organisationsteams und Helfern des Kreisjugendfeuerwehrtags, die ihre Zeit und Energie einsetzten, damit die Jugendlichen schöne Tage verbringen konnten.

 

Am ersten Novembersamstag trafen sich die Jugendgruppen der Feuerwehren des Marktes Wendelstein zu einer gemeinsamen 12-Stunden-Übung. Neben Nachwuchskräften aus Klein- und Großschwarzenlohe, Sperberslohe und Wendelstein, war auch die Röthenbacher Jugendfeuerwehr mit sechs Jugendlichen dabei.

Zu Beginn des Tages wurden die Jugendlichen drei Löschfahrzeugen zugeteilt. Hierbei wurden die Besatzungen aus allen teilnehmenden Ortsteilen bunt zusammengewürfelt, so dass sie sich besser kennenlernen konnten. Damit sich jeder bei Übungen und fingierten Einsätzen gut auf dem Fahrzeug zurechtfindet, erklärten die Betreuer ihrem Team jeweils das Fahrzeug und zeigten, wo welches Gerät verstaut ist. Schließlich soll an der Einsatzstelle nicht lange gesucht werden müssen.

Nach dem Frühstück begann die Vorbereitung zum diesjährigen Wissenstest. Bei dieser Prüfung dreht sich heuer alles ums Brennen und Löschen. Zu Beginn gab es eine Frage-Antwort-Runde, bei der die Jugendlichen ihr fundiertes Wissen zu diesem Thema bewiesen und ein paar neue Aspekte lernten. Es wurde verdeutlicht, was ein Feuer ist und welchen Sinn die verschiedenen Brandklassen für den Löschvorgang haben. Mittels spannender Experimente, bei denen Fett zum Explodieren und Metalle zum Brennen gebracht wurden, konnte das Erlernte nochmals visualisiert werden. Im Anschluss schaute man sich diverse Kleinlöschgeräte an, die bei der Feuerwehr vorhanden sind. Von der Kübelspritze über diverse Feuerlöscher bis hin zum HiPress wurden Einsatzmöglichkeiten und -grenzen besprochen. Auch Möglichkeiten zum Improvisieren, beispielsweise, wie mit einer Schaufel Brände gelöscht werden können, wurden aufgezeigt. Nach so viel Input hatten sich erstmal alle eine Stärkung in Gestalt einer leckeren Currywurst mit Pommes verdient.

Die neu hinzugewonnene Energie musste kurz nach der Mittagspause auch direkt abgerufen werden. Alle drei Löschfahrzeuge wurden ins Wendelsteiner Gewerbegebiet alarmiert. Im Hinterhof brannten zwei Feuertonnen. Aufgeregt rannten, realistisch gespielt, Passanten hin und her und informierten die Feuerwehrleute, dass sie zwei Personen vermissen. Nun galt es sich um die Betreuung der Passanten, die Suche nach den Vermissten und die Brandbekämpfung zu kümmern. Die drei Fahrzeugbesatzungen teilten die Aufgaben untereinander auf. Routiniert, als würden die Jugendlichen nie etwas anderes tun, wurden Schläuche ausgerollt, Hydranten in Betrieb genommen und das Firmengelände abgesucht. Die Patienten konnten schlussendlich natürlich alle gerettet werden. Zur Versorgung waren extra die Malteser Wendelstein mit einem Krankentransportwagen und dem First-Responder-Fahrzeug angerückt. Hierbei konnte auch die Übergabe von verletzten Menschen an den Rettungsdienst trainiert werden. Nach dem das Übungsziel erreicht wurde, ging es zurück zum Gerätehaus, um die Löschfahrzeuge wieder auf den nächsten Einsatz vorzubereiten.

Mit Feuerwehrspielen ging es weiter, bei denen nicht nur Glück, sondern auch feuerwehrtechnisches Wissen verlangt wurde. So galt es beispielsweise das Haus vom Nikolaus mit einer Feuerwehrleine zu formen, ohne dass diese den Boden berühren durfte oder einen perfekten Zopf mit C-Schläuchen zu flechten. Zum Ende der Spiele schallte erneut der Alarmton durch die Fahrzeughalle. In Kleinschwarzenlohe war es zu einem Verkehrsunfall gekommen. Aber auch das am Standort verbliebene Löschfahrzeug musste nicht lange warten. Auch in Röthenbach wurde ein Unfall gemeldet. Als man in der Tiefentalstraße ankam, sah man einen Pritschenwagen kräftig rauchen. Im Fahrzeug saßen noch Personen und zu allem Unglück lag noch eine Übungspuppe vor dem Fahrzeug. Wer nun denkt, das Team wäre überfordert gewesen, der irrt. Zielgerichtet ging die Fahrzeugbesatzung an die Menschenrettung, löschte den Entstehungsbrand und sicherte die Unfallstelle mit Warndreieck, Blitzleuchten und Pylonen ab. Nach zwanzig Minuten waren alle Aufgaben erfolgreich abgearbeitet und es ging zurück. Nach diesen Einsätzen hatten sich alle eine Pause verdient. Es fanden sich Gruppen zum Spielen und Ratschen zusammen, ehe es zum Abendessen ging.

Am Ende der 12-Stunden-Übung sahen die Betreuer nur zufriedene und glückliche Gesichter – alle hatten gemeinsam einen tollen Tag verlebt. Die Übungen und Einsätze hatten gezeigt, dass bei der Feuerwehr der Mensch im Mittelpunkt steht. Die Menschenrettung ist die Kernaufgabe der Feuerwehr und diese gelingt nur, wenn man im Team gemeinsam arbeitet.

 

Gemeinsam mit weiteren zehn Jugendlichen aus den Feuerwehren Großschwarzenlohe, Kleinschwarzenlohe, Sperberslohe und Wendelstein stellten vier Röthenbacher Jugendliche bei der Bayerischen Jugendleistungsprüfung ihre Geschicklichkeit, Genauigkeit und Geschwindigkeit unter Beweis.

Die Bayerische Jugendleistungsprüfung, an der Jugendfeuerwehrleute ab dem 14. Lebensjahr teilnehmen können, besteht aus einer theoretischen Prüfung sowie fünf Einzel- und fünf Truppübungen. Nachdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der fünf Feuerwehren ihr Theoriewissen, bei durchaus knifflig gestellten Fragen, gezeigt hatten, begann der praktische Teil der Abnahme. Die dort abgefragten Fähigkeiten sind für die weitere Feuerwehrkarriere essenziell. So muss beispielsweise der Brustbund Personen angelegt werden, die über eine Leiter gerettet werden sollen. Diesen Knoten, der nicht einfach zu machen ist, musste von den Jugendlichen in 45 Sekunden gemeistert werden. Soll ein Strahlrohr nach oben gezogen werden, muss es in mit der Leine eingebunden werden. Auch hierbei ist es wichtig, dass die Knoten richtig und schnell angebracht werden. Aber auch beim zügigen Kuppeln von Roll- und Saugschläuchen wurde der hohe Ausbildungsstand des Feuerwehrnachwuchses deutlich, wie auch bei den weiteren Übungen, die in den Vorwochen intensiv trainiert wurden.

Alle 14 teilnehmenden Jugendliche zeigten, unter den Augen der Schiedsrichter, Kommandanten und Jugendwarte eine engagierte und tolle Leistung. Wir gratulieren Lea Kastl, David Schrepfer, Maximilian Schummer und Jonas Vater, die für die Röthenbacher Jugendfeuerwehr angetreten waren.

 

Am zweiten Juni-Wochenende nutzte die Röthenbacher Jugendfeuerwehr das fabelhafte Sommer-Wetter um einen Wanderausflug in die Fränkische Schweiz zu unternehmen. Die Wanderung rund um das Örtchen Streitberg hatte schöne Passagen auf, zwischen und unter Felsen, tolle Fernblicke und die ein oder andere Eis-Pause in petto.

Bevor der Vereinsbus beladen wurde, erhielt jede und jeder ein von den Jugendwarten gepacktes Lunchpaket, so dass auf der Wanderung niemand Hunger oder Durst leiden musste. Mit unserem kleinen Vereins-MAN ging es dann über Autobahn und Landstraße in das Herz des Naturparks Fränkische Schweiz-Frankenjura. Hier war ein kleiner Wandererparkplatz zwischen Streitberg und Muggendorf unser Ziel. Von dort starteten wir auf schmalen Wegen, bei denen man sich schon mal durch eine Felsspalte zwängen musste, hinein in den Wald, immer den Berg hinauf.  Zwischendurch gab eine kleine Öffnung im dichten Bewuchs den Blick auf das schöne Wiesenttal und die gegenüberliegende Ruine der Burg Neideck frei, die eines unserer Etappenziele war. Doch zuerst steuerten wir den Guckhüll an. Auf dem Bergrücken ließ sich nur noch mit viel Fantasie erahnen, dass hier vor hunderten von Jahren eine Burg stand.

Schnellen Schrittes zogen wir weiter in Richtung Ruine Streitburg, wo noch deutlich mehr mittelalterliche Anlagen zu sehen waren, da hier „erst“ der Dreißigjährige Krieg dem Burgleben ein Ende setzte. Nachdem wir durch das Burgtor eintraten, ging es eine Treppe zum Aussichtspunkt hoch. Von dort konnten wir unseren Blick über die idyllische Landschaft schweifen lassen. Etwas abseits fanden wir auf einem Felssporn – wieder mit fabelhaftem Blick hinab auf das Örtchen Streitberg – einen idealen Platz zum Rasten. Der Inhalt der Lunchpakete wurde erkundet und frisch gestärkt ging es den Berg runter nach Streitberg. Auf dem Weg machten wir einen Abstecher in die Lochgefängnisse der Ruine, die wir mit Blick auf die Schautafeln und dem Ausruf „Zu viel Text!“ schnell verlassen konnten. In der Ortsmitte von Streitberg fanden wir, in direkter Nachbarschaft von Bürgerhaus und Feuerwehr, einen kleinen Imbiss. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen und des anstrengenden Weges setzten wir uns ausführlich mit dem Inhalt der Kühltruhe auseinander. Wir waren erfolgreich, den nach einiger Bedenkzeit hatte es jede und jeder geschafft, sich für ein Eis zu entscheiden.

Erfrischt ging es auf die andere Seite der Wiesent. Hier entschieden wir uns für einen herausfordernden Anstieg hoch zur Ruine Neideck. Am Ende des schmalen und doch recht steilen Weges, der die Schweißtropfen auf die Stirn trieb, belohnten wir uns auf dem ehemaligen Wohnturm der Ruine mit einer Pause und genossen dabei den aufkommenden Wind, während wir die Kanuten auf der Wiesent beobachteten. Der Weg zu den Neideckgrotten sollte nochmals unseren Puls etwas ansteigen lassen. Angekommen, erwartete uns ein Geflecht aus Felsengängen und Grotten, die betreten werden und in denen wir Stalaktiten bewundern konnten. Den Abstieg ins Wiesenttal zu unserem Auto erleichterten wir uns mit musikalischer Unterstützung aus dem Rucksack. Auf dem Heimweg legten wir nochmals einen taktischen Halt am Streitberger Bürgerhaus ein. Die benachbarte Imbissbude drängte sich erneut geradezu auf und wir konnten nicht anders, als den Wirtsleuten wieder die Eistruhe auszuräubern. Erschöpft, aber auch zufrieden ging es zurück nach Röthenbach.

 

Im Oktober legten 19 Jugendliche der Gesamtjugendfeuerwehr des Marktes Wendelstein gemeinsam die Jugendflamme ab. Wir können vier Röthenbacher Jugendlichen zur erfolgreichen Prüfung gratulieren.

Bei der Jugendflamme handelt es sich um ein Abzeichen, dass sich in drei Stufen gliedert. Mit jeder Stufe steigt für die Feuerwehrjugendlichen der Schwierigkeitsgrad. So richtet sich die Stufe I an Mädchen und Jungen, die sich frisch in der Feuerwehr engagieren. Sie müssen zeigen, dass sie einen Notruf richtig absetzen können, beweisen, dass sie drei Knoten beherrschen und drei einfache feuerwehrtechnische Aufgaben lösen. In der Stufe III, die von den älteren Jugendlichen abgelegt wird, wird dann beispielsweise eine Aufgabe geprüft, welche vorher nicht geübt wurde. Hier bewies sich trotz einer pandemiebedingten Pause bei den praktischen Übungen, dass der Ausbildungsstand sehr gut ist. Alle Jugendlichen konnten sich am Ende über ein Abzeichen freuen. Dieses konnten sich nicht nur unter Applaus der Jugendwarte entgegennehmen, sondern auch unter dem, der ebenfalls im Wendelsteiner Gerätehaus anwesenden Absolventen des Maschinisten-Lehrgangs.

Kreisbrandmeister Matthias Hiltner freute sich über die Zahl der Jugendlichen und dass diese der Feuerwehr treu geblieben sind. Kreisbrandrat Christian Mederer nahm in seinem Grußwort die anwesenden Lehrgangsteilnehmer zum Anlass, den Jugendlichen zu verdeutlichen, dass ihnen bei der Feuerwehr noch viele spannende Lehrgänge und Aufgaben offenstehen.

Es haben teilgenommen:

  • JF Großschwarzenlohe: Florian Fiedler, Max Henges
  • JF Kleinschwarzenlohe: Julia Albert
  • JF Sperberslohe: Daria Banjak, Larissa Kammerer, Daniel Ritter
  • JF Röthenbach: Lea Kastl, Christian Mehl, Maximilian Schummer, Jonas Vater
  • JF Wendelstein: Felix Deeg, Jesaja Häfner, Alexander Jakob, Emma-Sophie König, Rebekka Rieger, Johannes Stadick, Vivien Stadick, Josephine Weckerlein, Fabian Wild

 

Zwei Gruppen der Gesamtjugendfeuerwehr des Marktes Wendelstein legten am 18. September auf der Kreissportanlage die Deutsche Jugendleistungsspange ab. Unter den 16 Jugendlichen, die das Abzeichen entgegennehmen durften, waren auch vier Röthenbacher. Ausbilder, Schiedsrichter und Gäste zeigten sich sehr erfreut über die gezeigte Leistung.

Die Deutsche Jugendleistungsspange bildet den krönenden Abschluss einer Jugendfeuerwehrlaufbahn und vereinigt zentrale Komponenten der Feuerwehrtätigkeit bei höherem Schwierigkeitsgrad. Bei den fünf zu bewältigenden Aufgaben waren korrekte Feuerwehr-Handgriffe, Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft und Wissen gefragt. Diese Hürden mussten als Gruppe gemeinsam genommen und gemeistert werden, so dass Schwächen ausgeglichen und Talente genutzt werden konnten. Nicht die Leistung eines einzelnen Mitgliedes, sondern die der gesamten Gruppe war entscheidend für den Erfolg. Hierbei war auch viel Disziplin gefragt, denn auch das Auftreten abseits der Übungen wurde von den Schiedsrichtern bewertet. Damit dies alles reibungslos funktioniert, wurde in den vergangenen zwei Wochen unter Federführung des Wendelsteiner Jugendwarts Julian Ramsauer fleißig geübt.

Begonnen wurde mit dem Aufbau eines dreiteiligen Löschangriffs. Unter den strengen Augen der Prüfer zeigten die Jugendlichen, dass sie diesen korrekt und zügig vortragen können. Neben den Handgriffen an Schläuchen, Strahlrohren und Pumpe mussten auch die Kommandos richtig erfolgen – dies ist gar nicht so einfach, da sie eine Vielzahl an Informationen enthalten. An der nächsten Station konnten die Prüflinge ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen. Eine 120 Meter lange Schlauchleitung musste innerhalb von 75 Sekunden verlegt werden. Dabei war es auch wichtig, dass der Schlauch nicht verdreht war, denn dies wäre ein Kriterium für eine Nullwertung gewesen. Nach dieser Aufgabe wechselte man auf die Tartanbahn der Kreissportanlage, wo Ausdauer sowie Schnelligkeit gefragt waren. Beim Staffellauf über 1,5 Kilometer durften 4:10 Minuten nicht überschritten werden. Die körperliche Kraft war dann beim Kugelstoßen gefordert. Schlussendlich wurde nochmals das Gehirnschmalz benötigt. Im Gespräch mit einem Schiedsrichter musste die Gruppe Fragen zur Feuerwehr und zum Allgemeinwissen beantworten. Über die Leistung der Jugendlichen freuten sich am Ende nicht nur die Schiedsrichter Marcus Haas (Katzwang), Jörg Felßner (Wendelstein), Rainer Engl (Großschwarzenlohe) und Kreisbrandmeister Matthias Hiltner sondern auch die zahlreichen Zuschauer unter denen neben den Führungskräften der teilnehmenden Feuerwehren aus Kleinschwarzenlohe, Sperberslohe, Wendelstein und Röthenbach auch Wendelsteins Zweiter Bürgermeister Willibald Milde, Kreisbrandinspektor Egbert Petz und der neue Kreisbrandrat Christian Mederer waren.

Glücklich, müde und in Erwartung des versprochenen Döners konnten Larissa Kammer (Sperberslohe), Leonhardt Eskofier, Paul Nestmeyer, Rico Zankl, (alle Kleinschwarzenlohe), Mona Aßmann, Felix Deeg, Alexander Jacob, Luca Oedt, Rebekka Rieger, Johannes Stadick, Timm Wagner, Fabian Wild (alle Wendelstein) sowie die Röthenbacher Christian Mehl, Alina Petzold, Maximilian Schummer und Jonas Vater das Abzeichen entgegennehmen. Sandra Heider trug als Auffüllerin zum Erfolg bei.

 

In Anlehnung an das bekannte TV-Format „Schlag den Raab“ spielte die Jugendfeuerwehr bei der diesjährigen Ferienübung „Schlag die Jugendwarte“. Dabei traten die Jugendlichen in zehn verschiedenen Spielen gegen ihre beiden Betreuer an. Von feuerwehrtechnischen Fähigkeiten bis zum Talent in Pantomime war alles gefordert. Ehrgeizig ging man ans Werk, denn den Gewinnern war Ruhm und Ehre sicher.

Zu Beginn einer jeden Runde wurde ein Spiel gezogen, bei dem ein Mitglied der Jugendgruppe gegen einen Betreuer antrat. Bei zwei Spielen standen sich je ein Trupp gegenüber. Ziel war es, dass jeder Jugendliche zwei Spiele und jeder Jugendwart fünf machte. Über Sieg und Niederlage entschied je nach Spielart die Zeit oder eine Punktewertung. Wer die meisten Spiele gewann, konnte sich als Tagessieger fühlen.

Beim ersten Spiel ging es darum Ausrüstungsgegenstände aus dem LF10 zu erfühlen, die jeweils vom anderen Team ausgewählt wurden. Hier zeigte sich neben der Fachkenntnis der Jugendlichen – Ob jeder erwachsene Feuerwehrler wohl den Systemtrenner ertastet und richtig benannt hätte? –  auch die große Bandbreite an im Löschfahrzeug verstauten Dingen. So wurden nicht nur Totmannwarner erfühlt, sondern auch Jogginghosen, Müsliriegel oder ein Infektionsschutzhandschuh.

In der nächsten Runde ging es um das richtige Zuordnen von Gegenständen. Während die beiden Spieler vor der Halle warteten, wählten die verbleibenden Mitglieder zehn Gegenstände aus, die dann den Kategorien „Wasserentnahme“, „Wasserförderung“ und „Wasserabgabe“ zugeordnet werden mussten. Hier war schnelle Auffassungsgabe gefragt. Beim Spiel „Wassertransport“ wurde ein Wasserbecher auf das Spineboard gestellt.  Dieses musste durch einen Parkour getragen werden, wobei es nicht abgelegt werden durfte. Gewonnen hatte das Team, welches den Becher behutsam transportierte, so dass möglichst wenig verschüttet wurde, aber trotzdem zügig ans Ziel kam.

Beim Leinenbeutelwurf musste die Feuerwehrleine möglichst mittig im Zielkreis landen. Je besser gezielt wurde, desto mehr Punkte gab es. Zielgenauigkeit war auch beim Spiel mit der Kübelspritze gefragt, bei dem schnellstmöglich drei Flaschen umgespritzt werden mussten, und beim Schlauchausrollen. Hier musste der Schlauch in einem festgelegten Bereich enden und durfte vorher nicht nach links oder rechts abbiegen.

Komplizierter wurde es beim Knotenspiel. Mit Blick auf die Gesamtzeit mussten nacheinander ein gestochener Mastwurf, ein gelegter Mastwurf mit Halbschlag an einem Strahlrohr und der Rettungsknoten richtig gefertigt werden. Hier war es wichtig, dass die Nerven mindestens so dick wie die Feuerwehrleinen waren.

Das Spiel „Anziehen“ startete vor dem Haupteingang. Gewinnen sollte der Feuerwehrler, der als erstes komplett und richtig angezogen im Mannschaftsraum saß. Flugs ging es hinein in die Umkleide und rein in den Schutzanzug.

Beim „Sprossenwurf“ galt es Schlauchhalter, das sind kurze Seilstücke mit denen man beispielsweise Schläuche an Treppengeländern fixieren kann, so auf Leitersprossen zu werfen, dass sie sich dort verfingen. Je höher die Sprosse war, desto mehr Punkte gab es. Aber Achtung, die Umlenkrolle der Stehleiter ganz oben zählte nicht, so dass man beim Versuch die höchste Punktzahl zu erzielen Gefahr lief, leer auszugehen.

Beim letzten Spiel des Abends mussten drei feuerwehrtechnische Begriffe erraten werden. Hierzu konnte der Spieler einen Begriff erklären, einen pantomimisch darstellen und einen zeichnen.

Auch wenn am Ende die Jugendwarte mehr gewonnene Spiele auf dem Konto hatten, kannte der Abend keine Verlierer. Es wird sicher eine Revanche geben.

 

Wie bei allen Jugendfeuerwehren im Land endete auch für die Röthenbacher Jugendgruppe infolge der Corona-Pandemie der Übungsbetrieb im März abrupt. Doch gar nichts mehr zu machen, dass war den Jugendwarten schnell klar, konnte nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Also verlegte man die Aktivitäten in das Digitale und startete eine kleine Übungsreihe an PC und Smartphone.

Eine Freiwillige Feuerwehr gehört zur sogenannten kritischen Infrastruktur. Sie muss auch in einer Krise einwandfrei funktionieren. Daher wurden durch die Kommandanten verschiedene Maßnahmen veranlasst, um die Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten. Eine dieser Maßnahmen war die Einstellung des Übungsbetriebes, um zu verhindern, dass sich Einsatzkräfte gegenseitig anstecken. Hiervon war auch die Jugendgruppe betroffen, denn auch die beiden Jugendwarte sind Teil der Einsatzmannschaft, außerdem wird im Feuerwehrhaus und mit Einsatzmaterial geübt. Das war zwar schade für die Jugendfeuerwehr, aber jeder zeigte auch großes Verständnis für die Notwendigkeit der Maßnahme. Als die Jugendlichen sich für das Ehrenamt in der Feuerwehr entschieden, haben sie damit gleichzeitig eine Freizeitbeschäftigung gewählt, in der es besonders auf Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein ankommt.

Nichtsdestotrotz wollten die Jugendwarte keine allzu große Lücke ohne Feuerwehr entstehen lassen und begannen zu diskutieren, was man digital vermitteln und wie eine abwechslungsreiche Umsetzung aussehen könnte. Das Ergebnis war eine Reihe von kleinen digitalen Übungen.

Technik ausprobieren – wie geht das?

Zwar hatten die Betreuer durch das berufliche Umfeld und die Jugendlichen durch die neue Gestaltung des Unterrichts schon Erfahrungswerte mit diversen Videokonferenz-Programmen gesammelt, doch war noch nicht klar, welches sich besonders gut für die Übungen eignen würde. Daher wurde beim ersten digitalen Treffen ausprobiert. So konnte man sich auch ein Bild machen, wie es um die Medienkompetenz in der Gruppe bestellt war und welche Technik genutzt werden konnte. Schlussendlich fiel die Wahl auf Zoom.

Gefahren an der Einsatzstelle

Bei der zweiten Übung wurde es gefährlich. Eine Einsatzstelle birgt so einige Herausforderungen und Fallstricke für Feuerwehrleute, die es zu erkennen gilt. Hierzu kann man die sogenannte Gefahrenmatrix heranziehen. An verschiedenen Fallbeispielen – begonnen mit Bildern verschiedener Jugendübungen bis hin zu Fotos realer Einsätze in Röthenbach – galt es Gefahren zu erkennen und zu benennen. Da kam auch bei Situationen, die auf den ersten Blick simpel wirkten, einiges zusammen.

Digitales Funkspiel ohne Digitalfunk

Eine Woche später wagten wir uns an die besondere Funksprache der Feuerwehr heran. Damit ein Funkgespräch gelingen kann, sind besondere Regeln und Signalwörter nötig. Spielerisch näherten wir uns diesen an. Ein Teilnehmer bekam ein Bild zugeschickt, woraufhin die anderen via „Funk“ erfragten, wie es aussah, um es dann selbst nachzumalen. Die jeweiligen Ergebnisse wurden am Ende in die Chatgruppe geschickt. Hier zeigte sich, dass Kommunikation auch nicht immer einfach ist und man sich gut überlegen muss, wie man auch einfache Zeichnungen verständlich und prägnant erklären kann.

Absperren mit Stift und Papier

Stift und Papier waren auch bei der nächsten Übung notwendig. Der fließende Verehr bildet eigentlich immer eine Gefahr für die Feuerwehr. Egal ob im Dorf, auf der Ortsverbindungsstraße oder der Autobahn: man muss sich um eine gute Absicherung der Einsatzstelle bemühen, um die Verunfallten und sich selbst zu schützen. Nachdem man die Grundlagen wiederholt hatte, wurde auf verschiedene Situationen eingegangen und die Jugendlichen konnten zeigen, wie sie beim Absperren vorgehen würden. Hier galt es auch an Fahrradwege, Nebenstraßen und ähnliches zu denken. Von Bild zu Bild wurde es kniffliger.

Black Stories – Feuerwehr Edition

Beim beliebten Spiel Black Stories geht es darum, sich abwegige Geschichten zu erklären und deren Hergang herauszufinden. Da man auch in Feuerwehreinsätzen Situationen begegnet, von denen man denken würde, dass sie unmöglich seien, ist das Spiel natürlich prädestiniert, auf das Thema Feuerwehr angepasst zu werden. Egal ob es sich um fliegende Autos oder explodierende Zwiebeln handelte, alle waren mit Feuereifer dabei. Selbstverständlich beließ man es nicht nur beim Ratespaß, sondern überlegte sich auch Möglichkeiten, wie man als Feuerwehr die jeweilige Situationen lösen könnte.

Und wie geht es weiter?

Natürlich freuen sich alle auf das Datum, wenn es wieder in die Praxis geht und hoffen, dass es nicht in allzu ferner Zukunft liegt. Eine Wiederaufnahme der Übungen wird dann unter besonderer Vorsicht und verbunden mit Präventionsmaßnahmen erfolgen. Bis es soweit ist, übt die Jugendfeuerwehr Röthenbach weiter im Digitalen.

 

Auch wenn die diesjährige Übernachtungsübung der Jugendfeuerwehr noch vor den tiefgreifenden Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus stattfand, war das Virus natürlich auch Thema. Wir besprachen, welche Präventionsmaßnahmen es gibt und wie das mit dem richtigen Händewaschen funktioniert.

Die Kreativität sollte an diesem Tag aber im Mittelpunkt stehen. Begonnen wurde mit der Wandgestaltung im Jugendraum. Erinnerungen an viele toll Übungen, Ausflügen und Veranstaltungen wurden mit kleinen Wäscheklammern an einer neu gespannten Schnur befestigt. Die Bilder machen den Jugendraum jetzt nicht nur gemütlicher, sondern zeigen auch, wie vielfältig unser Ehrenamt ist.

Die Jugendlichen wünschten sich einen Foto-Jahreskalender. Um ausreichend Bilder zur Auswahl zu haben, grübelten wir über Motive ehe es nach draußen ging, wo wir dann verschiedenste Aufnahmen machten. Ihr dürft gespannt sein! Die nachfolgende Pause musste verkürzt werden, denn es gab einen Alarm für die Jugendfeuerwehr. Im Lärchenweg war es zu einem Arbeitsunfall gekommen. Die Anwohner empfingen uns schon an der Straße und erklärten uns, dass der Opa in die Grube gefallen sei. Routiniert und wie erfahrene Feuerwehrler schritten die Jugendlichen zur Tat. Ein Team eilte zum Verletzten und betreute unsere Übungspuppe. Die anderen kümmerten sich derweil um die Verkehrsabsicherung und legten allerhand Material bereit. Durch Übungen war schnell klar, was zur Rettung geeignet ist. Die Puppe wurde auf dem Spineboard fixiert und mithilfe aller aus der Grube gerettet.

Zurück am Gerätehaus bat uns eine Nachbarin um Hilfe. Beim letzten Sturm hatte es ein Spielgerät in Nachbars Garten geweht. Die Jugendlichen fackelten nicht lange und mit vereinten Kräften fand das Trampolin zu seinem angestammten Platz zurück. Danach ging es weiter im Programm, denn es stand der Kuppel-Cup an. Hierfür losten wie Trupps, die auf Zeit eine Saugleitung zu kuppeln hatten. Für Fehler in der Ausführung gab es Zeitstrafen. Hier zeigte es sich, dass es bei der Feuerwehr auch auf die sorgfältige Ausführung der Arbeit ankommt und nicht nur aufs Tempo. Der Siegerpreis, eine Packung Süßigkeiten, fand sehr schnell seine Abnehmer.

Nach dem wir uns mit Gegrilltem gestärkt hatten, war erneut die kreative Ader gefragt. Wir bemalten Gläser. Unterschiedlichste Motive, von der Comicfigur bis zum frechen Spruch, waren am Ende auf den Meisterwerken zu bestaunen. Zum Ausklang verwandelten wir den Jugendraum in ein Kino. Dass man durch deutschen Schlager-Pop geweckt wurde, war den meisten „Egal!“, denn wir konnten bei Frühstück und selbstgebackenem Kuchen auf eine schöne Übernachtungsübung zurückblicken.