Intensive Stunden für den Feuerwehrnachwuchs

Geschäftiges Treiben konnte man am Samstagmorgen in der Kleinschwarzenloher Rangauhalle beobachten. Über zwanzig Jugendliche und deren Betreuer waren dabei Feldbetten aufzustellen und ihren Schlafplatz für die Nacht herzurichten. In der Küche hantierte das Team der Wendelsteiner Feldküche, um beim Frühstücksbuffet keine Lücken entstehen zu lassen. Doch ein zweimaliger tiefer Gong unterbrach alle Arbeit „Einsatz für die Gesamtjugendfeuerwehr!“.

Ein ganz wichtiger Termin im Kalender der Jugendfeuerwehren im Markt Wendelstein ist die gemeinsame 24-Stunden-Übung. Zusammen erlebt man einen Tag mit Übungen und dem ein oder anderen Einsatz. Als Domizil diente dieses Jahr wieder die Rangauhalle im Ortsteil Kleinschwarzenlohe. Hier wurde gerade fleißig gearbeitet, als die erste Alarmierung einging. Schnell besetzten die Teams, zusammengewürfelt aus Jugendlichen der verschiedenen Wehren, die Einsatzfahrzeuge und es ging nach Raubersried. Hier hatte ein Geländewagen eine Ölspur verursacht, die mehrere hundert Meter lang war. Natürlich mussten die Jugendlichen keine echte Umweltgefahr beseitigen, sondern ein Kakao-Wasser-Gemisch. Trotzdem war die Arbeit bei spätsommerlichen Temperaturen schweißtreiben, so dass man zurück auf Wache froh über eine Erfrischung war, denn es sollte direkt mit einer geplanten Übung weitergehen. Doch es kam anders. Wieder Einsatz! Es ging quer durch die Gemeinde nach Sperberslohe. Dort war eine Person unter einem Traktor eingeklemmt. Aus Angst flüchtete sich eine weiter hinter die Heuballen. Routiniert begann die Rettung des Eingeklemmten mit technischem Gerät, dass dem Rüstwagen entnommen wurde. Als man die Person hinter dem Heu entdeckte, wurde auch diese schnell gerettet. Zur Sicherheit wurden auch die benachbarten Felder durchkämmt.

Nach dem erfolgreichen Einsatz war der Hunger groß und man freute sich über Pasta. Am Nachmittag stand eine Besichtigung auf dem Plan. Mario Wagner gewährte dem Feuerwehrnachwuchs einen Einblick in das Wasserwerk und den Hochbehälter. Er unterstrich die Bedeutung des Wassers nicht nur für die Feuerwehr, sondern auch als elementarer Teil der Infrastruktur einer Kommune. Spannend zu hören, wie viel Wasser die angeschlossenen Haushalte täglich verbrauchen und welche Technik sich in den kühlen Kellerräumen verbirgt. Gerade wollte man sich verabschieden, da funkten die Malteser Wendelstein die Jugendfeuerwehr an. Auf einem Gelände eines Gartenbaubetriebs im Norden von Röthenbach waren zwei Personen gestürzt. Um sie zu retten, war die Unterstützung der Feuerwehr von Nöten. Beim Eintreffen waren die Helfer vor Ort und ein Krankenwagen der Malteser schon im Einsatz. Die Jugendlichen wurden schnell und professionell in die Lage eingewiesen und unterstützten den Rettungsdienst beim Transport der verletzten Frau zum Krankenwagen. Die zweite Person musste erst gefunden werden, ehe auch sie gerettet werden konnte.

Die nächste Station war der Feuerwehrhof in Wendelstein. Hier hatte die Drehleiter Position am Schlauchturm bezogen und die Mutigen durften unter steter Sicherung nach oben klettern und einen Blick über Wendelstein in fast 30 Metern Höhe genießen. In Kleinschwarzenlohe wurde danach an zwei Stationen Wissen rund um das Thema Verkehrsunfall vermittelt. Zum Abschluss freute man sich über ein leckeres Abendessen vom Team der Feldküche. Die nachfolgende freie Zeit war um halb zehn zu ende. Wieder Einsatz! Diesmal wurde man zu einem Brand gerufen. Im benachbarten Großschwarzenlohe schlugen hell die Flammen eines brennenden Holzhäuschens in den Nachthimmel. Die Jugendlichen bewiesen ihr Können und machten dem Feuer den Garaus. Viel Aufmerksamkeit zogen die Verursacher des Feuers auf sich, die von den Feuerwehrlern im Zaum gehalten werden mussten. Es verging nicht allzu viel Zeit nach der Rückkehr, da wurde es ganz still in der Rangauhalle. Alle hatten einen actionreichen und schönen Tag hinter sich. Doch auch diese Ruhe fand ihr Ende. Kurz vor fünf Uhr am Morgen blitzten die Blaulichter durch die Nacht. Am Wendelsteiner Gymnasium war es zu einem Verkehrsunfall gekommen. In einem der zwei Fahrzeuge war eine Person eingeklemmt. Die älteren Jugendlichen nutzen das hydraulische Rettungsgerät um das Fahrzeug in seine Einzelteile zu zerlegen und den Verletzten zu retten. Doch auch andere Arbeiten gehören zu solch einem Einsatz. Es muss ausgeleuchtet und abgesperrt werden. Der Brandschutz ist sicherzustellen, Verletzte müssen versorgt werden und auch die Umgebung ist auf Ausreißer zu kontrollieren. So dauerte es bis zum Frühstück ehe alles abgearbeitet war. Nach der Stärkung und dem gemeinsamen Aufräumen gingen tolle 24 Stunden zu ende.

 

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